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stern.de: Ramsauer verteidigt "Denglisch"-Verbot im Ministerium und kritisiert "respektlosen" Umgang der Deutschen mit der eigenen Sprache - Aber seine Töchter dürfen "chillen"

Geschrieben am 03-02-2010

Hamburg (ots) - Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat das
Verbot von Anglizismen in seinem Haus verteidigt. "Ich kenne kein
Land der Erde, in dem man so respektlos mit der eigenen Sprache
umgeht. Millionen Bürger fühlen sich ausgegrenzt, wenn uns
Anglizismen inflationär und willkürlich überfluten", kritisierte der
CSU-Politiker im Interview mit stern.de, der Online-Ausgabe des
Hamburger Magazins stern. "Diese Entwicklung mache ich im
Bundesverkehrsministerium nicht mit, nur weil es modern oder 'chic'
ist". Wie am vergangenen Wochenende bekannt wurde, hat Ramsauer
angeordnet, das "travel management" seines Ministerium wieder in
Reisestelle umzubenennen, "deadline" in Abgabetermin und "meeting" in
Besprechung.

Ramsauer will diesen Vorstoß allerdings nicht als
gesamtgesellschaftliche Mission verstanden wissen. "Ich will ja nicht
der Werbung oder der Gesundheitswirtschaft etwas vorschreiben", sagte
Ramsauer stern.de. Es sei auch in Ordnung, wenn in seiner Familie
Anglizismen verwendet würden. "Natürlich chillen meine Töchter auch
mal, das ist normale Jugendsprache." Auch auf bayerische Worte will
er nicht verzichten, obgleich sie mitunter ebenso unverständlich sind
wie "denglische" Begriffe: "Ich spreche ganz bewusst mit bayerischer
Färbung und dabei bleibt es auch. Ein Politiker, der sich verstellt,
verleugnet seine Herkunft", sagte der Verkehrsminister. Einen Satz
wie "o'zapft is" würde man im übrigen überall verstehen.

Ramsauers Anordnung ist eine der ersten konkreten politischen
Reaktionen auf eine schon seit Jahrzehnten andauernde Debatte. So
fordern unter anderem Verbraucherschützer, dass die Bezeichnungen auf
Flughäfen und Bahnhöfen sowie die Produktnamen von Unternehmen mit
öffentlicher Beteiligung, beispielsweise der Telekom, grundsätzlich
in deutscher Sprache erfolgen sollten. Die CDU setzt sich laut
Parteitagsbeschluss dafür ein, die Verwendung der deutschen Sprache
im Grundgesetz festzuschreiben. Sprachforscher halten dagegen, dass
die deutsche Sprache dynamisch sei und auch lateinische, griechische
sowie französischstämmige Vokabeln aufweise.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21391
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21391.rss2

Pressekontakt:
stern.de-Autor
Hans Peter Schütz
Telefon 0171-5445141

Das gesamte Interview lesen Sie unter www.stern.de/ramsauer

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.


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