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VPRT und VG Media unterstreichen Bedeutung der Privatsender für die Kultur- und Kreativwirtschaft

Geschrieben am 28-01-2010

Berlin (ots) -

- Schutz geistigen Eigentums muss höchste politische Priorität
haben
- Medienvielfalt und attraktive Inhalte brauchen ein starkes
Leistungsschutzrecht und einen wirksamen Schutz vor Piraterie
- Sender streben Beteiligung an Leermedienabgabe und öffentlichen
Vorführungen ihrer Programme an
- Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger: "Die
Forderung nach einer Beteiligung an der Geräteabgabe halte ich
politisch für etwas sehr Nachdenkenswertes."

Führende Vertreter der privaten Rundfunkunternehmen - darunter
Gerhard Zeiler, CEO der RTL Group, sowie Thomas Ebeling, CEO der
ProSiebenSat.1 Media AG - haben heute in Berlin im Rahmen einer
gemeinsamen Veranstaltung des Verbandes Privater Rundfunk und
Telemedien e.V. (VPRT) und der VG Media Gesellschaft zur Verwertung
der Urheber- und Leistungsschutzrechte von Medienunternehmen (VG
Media) für eine Stärkung und einen besseren Schutz ihrer Urheber- und
Leistungsschutzrechte plädiert. Mit ihren Forderungen wandten sie
sich auch an Bundesjustizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger, die unter dem Titel "Perspektiven für
die Kreativität - Sendeunternehmen als Innovations- und
Wirtschaftsfaktor" gemeinsam mit ihnen und weiteren namhaften
Vertretern aus Politik, Medienwirtschaft und Wissenschaft über einen
effektiven Schutz von Kreativität in der digitalen Welt diskutierte.

Gerhard Zeiler, CEO der RTL Group: "Die Fernsehsender sind nicht
nur der Motor, sondern auch der Mittelpunkt der kreativen Industrie
in Deutschland. Ohne Fernsehsender keine Filmindustrie und keine
Produzentenlandschaft. Hinzu kommt: Ohne einen wesentlichen
Kreativbeitrag des Senders ist jedes noch so qualitätsvolle
TV-Produkt nur die Hälfte wert." Deutlich bekannte sich Zeiler zur
gesellschaftlichen Verpflichtung der privaten Sender: "Es gehört auch
zu unseren gesellschaftspolitischen Aufgaben, für die Vermittlung von
unabhängigen Nachrichten - insbesondere an jüngere Zielgruppen - zu
sorgen. Damit wir diese Aufgaben auch in Zukunft erfüllen können,
brauchen wir keine finanzielle Unterstützung, keine Gebühren, keine
Steuern, sondern vor allem eines: mehr Flexibilität. Denn aktuell ist
kein anderes Medium so reguliert wie das Fernsehen."

Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zeigte
in der Veranstaltung Verständnis für die Position der privaten
Rundfunkunternehmen. Die Stärkung der Urheber- und
Leistungsschutzrechte sei ihr auch schon in der Vergangenheit ein
zentrales Anliegen gewesen und ein wichtiger Bestandteil des
Koalitionsvertrags. Auch wenn die zahlreich eingereichten
Stellungnahmen zur aktuellen Novelle des Urheberrechts, dem
sogenannten "3. Korb", noch gewichtet werden müssten, habe sich an
ihrer grundsätzlichen Position nichts geändert: "Die Forderung nach
einer Beteiligung an der Geräteabgabe halte ich politisch für etwas
sehr Nachdenkenswertes." Die Bundesjustizministerin erläuterte, dass
sie es bei dem sogenannten "Kneipenrecht" für unzeitgemäß halte, die
Vergütung von Urheberrechten mit der Frage zu verknüpfen, ob für eine
öffentliche Vorführung Eintrittsgeld erhoben werde. "Diese Position
halte ich für überholt und veraltet", so die Ministerin. Hinsichtlich
der Piraterieverfolgung verwies die Ministerin auf die bereits
getroffenen Maßnahmen und die Grenzen, die sich etwa aus dem
Datenschutz ergeben.

Der private Rundfunk steht zusammen mit der gesamten Film-,
Fernseh- und Produktionswirtschaft vor erheblichen Herausforderungen
im Zusammenhang mit den neuen technologischen Entwicklungen. Die
Sendervertreter waren sich darin einig, dass sich illegale Downloads,
die unerlaubte Verbreitung oder die Überblendung ihrer Programme
mittels neuer Endgeräte zu einem ernsthaften wirtschaftlichen Problem
entwickeln und mit Blick auf den Schutz ihrer Inhalte dringender
politischer Handlungsbedarf besteht.

VPRT-Präsident Jürgen Doetz führte aus, es sei vielen nicht
bewusst, dass die kreativen Leistungen von Menschen, den Urhebern
also, nur dann an die Öffentlichkeit gelangen könnten, wenn die
Medien als Werkmittler in all ihrer Vielfalt auch die Öffentlichkeit
dafür schafften. Er mahnte in diesem Zusammenhang: "Programmpiraterie
ist kein Kavaliersdelikt, sondern schlicht Diebstahl von Inhalten,
die von Autoren, Komponisten oder eben auch von den Sendeunternehmen
geschaffen werden. Mit der heutigen Veranstaltung möchten wir deshalb
verstärkt die Situation der Sendeunternehmen als Urheber und Mittler
kreativer Inhalte ins Bewusstsein rufen. Wir appellieren an die
Politik, die anstehende Novelle des Urheberrechts für wesentliche
Verbesserungen zu nutzen, bestehende Schutzlücken zu schließen und
die Rechte der Sender zu stärken." Nur ein effektiver Schutz ihrer
Inhalte schaffe die Grundvoraussetzung für technische Innovationen,
Investitionen in qualitativ hochwertige audiovisuelle Inhalte und sei
wirtschaftlicher Garant dafür, dass die Sender auch in Zukunft
attraktive und vielfältige Programmangebote machen könnten, erklärte
Doetz.

Hans-Joachim Otto, Parlamentarischer Staatssekretär beim
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, betonte, dass es
auch wichtig sei, konsumentenfreundliche legale Erwerbs- und
Nutzungsmodelle für digitale Inhalte zu schaffen: "Wer Illegalität
bekämpfen will, muss attraktive legale Angebote schaffen. Der Erfolg
verschiedener kommerzieller Internetplattformen für Musik, eBooks
oder Filme zeigt, dass die Leute bereit sind zu bezahlen. Das
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ist deshalb im
ständigen Dialog mit den Marktteilnehmern, um die Rahmenbedingungen
für eine Vermarktung im Internet zu verbessern."

Für die VG Media wiesen die Geschäftsführer Prof. Dr. Hans-Hennig
Arnold und Markus Runde darauf hin, dass die Sendeunternehmen neben
ihrer eigenen Kreativleistung auch eine wesentliche Plattform für die
vorgelagerte Produktionswirtschaft, etwa Produzenten oder
Schauspieler, darstellten. Prof. Dr. Hans-Henning Arnold erklärte:
"Die Sendeunternehmen investieren hier jährlich mehrere Milliarden
Euro in Lizenzerwerb und eigene Produktionen und tragen damit
maßgeblich zur Kultur- und Medienvielfalt in Deutschland bei.
Gleichwohl sind ihre eigenen Leistungsschutz- und Urheberrechte
bislang nur unzureichend geschützt." Markus Runde forderte deshalb:
"Studien zufolge entfallen erhebliche Anteile der überhaupt kopierten
Inhalte auf Fernsehserien, Spielfilme und andere Inhalte der privaten
Sender, ohne dass diese hierfür kompensiert werden. Ebenso wie die
Musikindustrie sollten die privaten Sendeunternehmen künftig an der
Leermedien- und Geräteabgabe beteiligt werden." Beide VG
Media-Geschäftsführer sprachen sich zudem für eine Regelung
hinsichtlich der Nutzung von Sendesignalen bei öffentlichen
Vorführungen, etwa in Kneipen oder bei sogenannten "Public Viewings",
aus. "Ein uneingeschränktes Leistungsschutzrecht der privaten Sender
muss ebenso auf die Tagesordnung der Urheberrechtsnovelle wie die
Prüfung eines Leistungsschutzrechtes der Presseverleger", so Arnold
und Runde abschließend. Hintergrundpapiere mit den wesentlichen
Forderungen von VPRT und VG Media zu den zentralen Themenfeldern sind
unter www.vprt.de und www.vgmedia.de abrufbar.

Über den Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) Der
VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen in Deutschland. Die rund 160
Mitgliedsunternehmen stehen für Vielfalt, Kreativität und Innovation
in der deutschen Medienlandschaft. Der VPRT engagiert sich auf
nationaler und europäischer Ebene in allen regulatorischen,
technologischen und marktlichen Fragen mit dem Ziel, die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seiner Mitgliedsunternehmen zu
verbessern.

Über die VG Media Gesellschaft zur Verwertung der Urheber- und
Leistungsschutzrechte von Medienunternehmen mbH Die VG Media ist eine
Verwertungsgesellschaft mit Sitz in Berlin und vertritt mit 37
privaten Fernseh- und 66 privaten Hörfunkunternehmen nahezu alle
privaten Sendeunternehmen in Deutschland. Zu den von der VG Media
vertretenen Sendeunternehmen zählen u.a. Fernsehsender wie RTL,
ProSieben, N24, RTL II, n-tv, MTV und DSF sowie Radiosender wie
ANTENNE BAYERN und HIT RADIO FFH.

Originaltext: Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6895
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6895.rss2

Pressekontakt:

VPRT e.V.: Hartmut Schultz, Pressesprecher
Tel.: 030-39 880 101
Fax: 030-39 880 148
E-Mail: schultz@schultz-kommunikation.de
Web: www.vprt.de

VG Media: Bernd Delventhal, Leiter Kommunikation/PR
Tel.: 030-2090 2215
Fax: 030-2090 2214
E-Mail: bernd.delventhal@vgmedia.de
Web: www.vgmedia.de


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