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Mitteldeutsche Zeitung: Käßmann: Die Toten von Kundus haben viele Menschen aufgeschreckt / Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland verteidigt ihre Äußerungen zum Afghanistan-Krieg

Geschrieben am 28-01-2010

Halle (ots) - Ihre Kritik am Bundeswehreinsatz in Afghanistan hat
die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und
Landesbischöfin in Hannover, Margot Käßmann, im Gespräch mit der in
Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitag-Ausgabe)
verteidigt. "Die Kirche hat natürlich ein Mandat, über den Frieden zu
sprechen und kritisch zu sein", sagte Käßmann. "Hätte ich umgekehrt
gefordert, mehr Truppen nach Afghanistan zu schicken - das hätte
Anlass zu Rückfragen gegeben, finde ich." Für eine nachträgliche
Korrektur ihrer Aussagen sieht Käßmann keinen Anlass: "Hier würde
ich, bei allen Bedenken, die ich jetzt gehört habe, nichts anders
formulieren. Außerdem habe ich eine enorme Rückendeckung erfahren.
Mehr als 2000 E-Mails kamen an, hunderte Briefe, in denen Menschen
mir sagten: Danke, dass Sie das so ausgedrückt haben!"

Im Blick auf den Zweiten Weltkrieg sagte Käßmann, dass man nicht
einfach von "guter Gewalt" sprechen könne. "Man kann nicht einfach
sagen, etwa die Zerstörung Dresdens sei gute Gewalt gewesen.
Natürlich ist das Eingreifen der Alliierten gegen Nazi-Deutschland zu
rechtfertigen, weil es Recht und Frieden diente. Aber es hat auch
gezeigt, dass die Furie der Gewalt nicht zu bändigen ist, wenn sie
losgelassen wird. Da gibt es dann Bombardement auf Zivilisten,
Vergewaltigung, entsetzliche Zerstörung."

Die Debatte um ihre Äußerung hätten ihr gezeigt, dass die
Deutschen "etwas gelernt" hätten, sagte Käßmann: "Krieg bedeutet
immer auch Leid und Unrecht. Das wird übrigens in West- wie
Ostdeutschland so wahrgenommen, bei Jungen wie Alten. Und das wird
die Politik ins Nachdenken bringen. Mir ist freilich klar, dass
Deutschland kein isolierter Planet ist. Aber in der Bevölkerung gibt
es offensichtlich ein starkes Bewusstsein für den Frieden. Die Toten
von Kundus haben viele Menschen aufgeschreckt."

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300


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