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Karl Lauterbach: Darf's noch ein bisschen mehr sein?

Geschrieben am 26-01-2010

Berlin (ots) - Professor Dr. Karl Lauterbach ist immer für eine
Überraschung gut. Dies bewies der gesundheitspolitische Sprecher der
SPD-Fraktion in dieser Woche einmal mehr in einem Interview mit der
Deutschen Apothekerzeitung (DAZ).

Auf den Hinweis, dass sich kleine und mittlere Generikaunternehmen
aufgrund der Ausschreibung von Rabattverträgen der Krankenkassen um
ihre Existenz sorgen, antwortete er unter anderem: "Wenn wir wirklich
innovative Arzneimittel gut bezahlen würden, dann würde auch der
Forschungsstandort gestärkt werden. Dann müssten wir uns keine Sorgen
machen, um den einen oder anderen kleinen Anbieter von Generika, der
wegen eines Rabattvertrages aufgeben muss."

Hierzu erklärt Pro Generika-Geschäftsführer Peter Schmidt:

"Es ist schon erstaunlich, dass sich gerade ein SPD-Abgeordneter
so locker und leichtfüßig über die Schicksale der Mitarbeiter von
Generikaunternehmen äußert. Das ist umso schlimmer, weil die
derzeitige Situation nicht etwa Folge eines gesunden Wettbewerbes,
sondern Ausfluss eines verfehlten Ansatzes in der Gesundheitspolitik
ist, die auch der Arzt und Gesundheitsökonom Lauterbach als Mitglied
des Bundestages zu verantworten hat.

Völlig widersinnig ist aber, dass Professor Lauterbach noch mehr
für patentgeschützte Arzneimittel bezahlen will, die schon jetzt
einen massiven Druck auf die GKV-Arzneimittelausgaben ausüben. Auf
dieses Segment entfielen von Januar bis November 2009 zwar nur 8,2
Prozent aller zu Lasten der Krankenkassen abgegebenen Packungen,
verschlang aber 35 Prozent der GKV-Arzneimittelausgaben. Insgesamt
musste die GKV in den ersten elf Monaten des Jahres 2009 satte 15
Prozent mehr für patentgeschützte Arzneimittel ausgeben als im
Vorjahreszeitraum. Wenn es nach Professor Lauterbach geht, sollen
diese Medikamente in Zukunft offenkundig sogar noch mehr kosten
dürfen. Woher er die zusätzlichen Gelder dafür nehmen will,
verschweigt er diskret.

Die einzigen Marktteilnehmer, die bislang für Entlastung gesorgt
haben, waren die Generikaunternehmen. Diese entlasteten die GKV im
Jahre 2009 auch ohne Rabattverträge um 8 Milliarden Euro. Und genau
diesen Unternehmen spricht der gesundheitspolitische Sprecher der SPD
die Existenzberechtigung ab. Etwas mehr Problem- und
Verantwortungsbewusstsein dürfen auch Oppositionspolitiker an den Tag
legen, die ihre Thesen nicht in konkrete Politik umsetzen müssen.

Originaltext: Pro Generika e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54604
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54604.rss2

Pressekontakt:
Thomas Porstner, Pressesprecher, Tel.: (030) 81 61 60 9-40,
info@progenerika.de
www.progenerika.de


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