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CSU-Entscheidung gegen Solarparks auf Äckern ist falsch

Geschrieben am 15-01-2010

Berlin (ots) - Der Beschluss der CSU, Freiflächenanlagen auf
Äckern nicht mehr zuzulassen, lässt sich nicht mit Fakten
untermauern. So gibt es keine Flächenkonkurrenz zwischen Photovoltaik
und der Nahrungsmittelproduktion. Zudem kann auf den Flächen, die
heute für die Bioenergie genutzt werden, beinahe der gesamte
Energiebedarf Deutschlands gedeckt werden. Die dort erzeugte
Bioenergie trägt hingegen nur sechs Prozent zur Energieversorgung
bei. "Gerade die Freiflächentechnologie jetzt sterben zu lassen, ist
daher ein Akt gegen den Klimaschutz", warnt PHOTON-Herausgeber
Philippe Welter.

Deutschland kann künftig seinen Energiebedarf weitgehend mithilfe
von Solarkraftwerken auf Freiflächen decken. Dazu ist in etwa die
Fläche nötig, die bereits heute für die Produktion von Bioenergie
genutzt wird. Diese würde von Solarstromanlagen jedoch deutlich
sinnvoller genutzt. Denn Solarmodule wandeln Sonnenlicht etwa
zwanzigmal effizienter in nutzbare Energie um als Energiepflanzen wie
zum Beispiel Mais, Raps und Roggen. Das berichtet "PHOTON - das
Solarstrom-Magazin" in einem Artikel, der in der Februar-Ausgabe der
Zeitschrift erscheint.

Nach Berechnungen von PHOTON könnten Solarkraftwerke auf den rund
1,7 Millionen Hektar Ackerland, die derzeit zum Anbau von Bioenergie
genutzt werden, jährlich rund 1.000 Terawattstunden Strom erzeugen.
Das ist beinahe doppelt so viel wie der derzeitige deutsche
Stromverbrauch. Es ist damit rechnerisch genügend elektrische Energie
übrig, um auch den Wärmebedarf (mithilfe von Wärmepumpen) und den
Bedarf an Transportenergie (mittels Elektromobilität) zu decken.
Demgegenüber schneidet die Bioenergie schlecht ab: Die heute auf zehn
Prozent der Ackerflächen angebauten Energiepflanzen decken nur rund
sechs Prozent des deutschen Energiebedarfs.

Bislang spielen große Solarkraftwerke flächenmäßig so gut wie
keine Rolle. Nicht einmal einer von 1.000 Hektar landwirtschaftlicher
Fläche wird derzeit zur Produktion von Solarstrom genutzt. Dass die
Pachtpreise für Land, auf denen Solarstromanlagen gebaut werden
sollen, in einigen Gemeinden Bayerns förmlich explodiert sind, kann
daher nicht an einer Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelanbau und
Photovoltaik liegen. Hier liegt die CSU, die sich auf ihrer
Klausurtagung in Wildbad Kreuth aus diesem Grunde gegen die Nutzung
von Ackerland zur Solarstromerzeugung ausgesprochen hat, falsch. Als
Ursache für diese Entwicklung hat PHOTON hingegen das strenge
bayerische Baurecht ausgemacht: Dieses lässt den Bau von
Solarkraftwerken nur auf Flächen mit bestimmten - sich an vielen
Punkten widersprechenden - Eigenschaften zu. So müssen große
Solarkraftwerke im Freistaat an vorhandene Siedlungsstrukturen
angebunden sein, sie dürfen diese jedoch andererseits nicht stören -
solche Flächen sind in der Tat knapp. Nach Ansicht von PHOTON würden
die Pachtpreise drastisch sinken, sobald auf die Pflicht zur
Anbindung an bebaute Bereiche verzichtet würde. Auch die derzeit
diskutierte zusätzliche Absenkung der Solarvergütung nach dem
Erneuerbare-Energien-Gesetz wird die Pachtpreise mindern.
PHOTON-Herausgeber Philippe Welter schlägt überdies vor, die genaue
Höhe der Vergütung an die Einstrahlungsbedingungen zu koppeln: "So
würden unnötig hohe Anlagenrenditen in sonnigen Gegenden abgebaut."

Freiflächenanlagen liefern heute schon den günstigsten Solarstrom.
Derartige Solarkraftwerke erhalten mit gut 28 Cent pro Kilowattstunde
rund 27 Prozent weniger Vergütung als kleine Aufdachanlagen.
"Freiflächenanlagen sind die Billigmacher beim Solarstrom", sagt
Welter.

Auch ökologisch bieten große Solaranlagen Vorzüge. Sie sind klar
im Vorteil gegenüber dem großflächigen Anbau von Bioenergie mit
Monokulturen und dem Einsatz von Düngern und Spritzmitteln. So
bleiben etwa 60 Prozent des Grundes, auf dem die Anlagen stehen,
unverschattet. Beim Einsatz von Rammfundamenten bleibt der Boden
zudem durchweg unversiegelt. Unter und zwischen den Solarmodulen
können sich daher Biotope entwickeln, die gefährdeten Tier- und
Pflanzenarten Rückzugsräume bieten. Alternativ lässt sich das Land
als Weidefläche zum Beispiel für Schafe, Ziegen und Kühe nutzen.

Originaltext: PHOTON Europe GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/64135
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_64135.rss2

Pressekontakt:
Bernd Schüßler, Pressesprecher PHOTON, Tel. 01 60 - 160 14 92,
bernd.schuessler@photon.de


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