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Südwest Presse: Kommentar zum Kartellamt

Geschrieben am 14-01-2010

Ulm (ots) - Wie soll man da noch durchblicken? Gerade erst hat
Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner dem Volk und dem Handel
eindringlich ins Gewissen geredet, Lebensmitteln höheren Stellenwert
einzuräumen, sprich: mehr für sie zu bezahlen. Gleichzeitig kündigen
die Discounter weitere Preissenkungen in der lang anhaltenden
Rabattschlacht an. Doch das Kartellamt hegt jetzt gegenteiligen
Verdacht: Hersteller und Großhandel haben gemauschelt, um verboten
hohe Preise durchzudrücken.
Der Widerspruch muss keiner sein. Das Kartellamt hat nur eine
Handvoll Produkte im Visier. Weil jeder halbwegs anständig sortierte
Supermarkt hunderte von Waren im Angebot hat, kann beides Sinn
machen: Erbitterte Preisunterbietung beim einen und verbotene
preiserhöhende Absprache beim anderen Sortiment.
Die Wettbewerbshüter werden hinlänglich munitioniert sein. Hinweise
auf Absprachen bekommen sie meist aus dem inneren Zirkel der
Eingeweihten. So flog auch unlängst das Kartell der Kaffeeröster auf,
weil ein Konkurrent petzte. Gleichwohl fällt die neue Umtriebigkeit
auf: Früher brachte sich das Kartellamt hauptsächlich mit Bußgeldern
gegen den Zement-Zirkel ins öffentliche Bewusstsein, jetzt scheint
keine Branche vor den Marktwächtern aus Bonn sicher zu sein.
Das allein ist schon ein gutes Signal - unabhängig davon, ob die
gestrige Razzia auch den Verdacht zu tatsächlicher Gewissheit
erhärten kann.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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