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Keine voreilige Entscheidung zum Atommülllager Asse. Zu viele offene Fragen zu Inventar und Zustand des Bergwerks

Geschrieben am 13-01-2010

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat davor gewarnt, sich voreilig auf eine bestimmte Option zur
Zukunft des Atommüllendlagers Asse in Niedersachsen festzulegen. Die
bisherigen Erkenntnisse über das eingelagerte radioaktive Inventar in
dem ehemaligen Bergwerk und über den Zustand des Salzstocks ließen
die Entscheidung für eine der drei untersuchten Schließungsvarianten
nicht zu. Der Vergleich der verschiedenen Optionen zeige vor allem,
dass alle diskutierten Varianten große Probleme mit sich brächten. Um
mögliche Risiken für die Anwohner in der Region um Wolfenbüttel und
für die Umwelt zu minimieren, seien weitere Untersuchungen
erforderlich.

Die vermutlich billigste Schließungsvariante, das Einbetonieren
des Atommülls mit anschließendem Fluten des Bergwerks, müsse vor
allem wegen fehlender Langzeitsicherheit in Frage gestellt werden.
Ein Umlagern der Atommüllfässer in neu anzulegende tiefere Stollen im
Salzstock gewährleiste nach dem bisherigen Wissensstand ebenfalls
keine Langzeitsicherheit. Außerdem wisse man zuwenig über die
Verhältnisse in den tieferen Schichten der Asse. Das Herausholen des
radioaktiven Abfalls wiederum bedeute enorme Gesundheitsrisiken für
die an diesen Arbeiten Beteiligten und für die Bevölkerung im näheren
und weiteren Umfeld. Unklar sei auch, wo der Atommüll dann
eingelagert werden könne.

Thorben Becker, Atomexperte des BUND: "Noch immer ist nicht
geklärt, was genau die Atomindustrie eigentlich in der Asse
eingelagert hat. Ein Fluten des Bergwerks, das Herausholen des
Atommülls oder auch das Umverpacken und Umlagern unten im Salzstock
bergen jeweils verschiedene Gefahren für Mensch und Umwelt. Deshalb
brauchen wir mehr Klarheit, welche Methode des Umgangs mit dieser
strahlenden Altlast der Atomindustrie die geringsten Risiken mit sich
bringt. Vorschnelle Entscheidungen können uns teuer zu stehen
kommen."

Es werde zunehmend deutlich, dass es keine überzeugende Lösung zur
Schließung der Asse gebe. Dies sei auch als Warnung vor einer
Fortsetzung der Atommüllproduktion in Deutschland zu sehen. Der
drohende Einsturz des Salzbergwerks Asse weise auch darauf hin, dass
es ein Fehler sei, sich ohne ausreichende fachliche Begründung auf
den Standort Gorleben für ein Atomendlager festzulegen. Schon in
wenigen Jahrzehnten könne es im dortigen Salzbergwerk zu ähnlichen
Problemen wie in der Asse kommen. "Die beste Lösung ist und bleibt
das Ende der Atommüllproduktion und das Abschalten der
Atomkraftwerke", sagte Becker.

Der BUND forderte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) auf, die
untersuchten Schließungsvarianten einer weiteren sorgfältigen Prüfung
zu unterziehen und die Zwischenergebnisse öffentlich zu diskutieren.
Die Bundesregierung müsse bei dem für kommende Woche geplanten
Treffen mit Vertretern der großen Stromkonzerne auf deren Beteiligung
an den Kosten einer Asse-Schließung dringen.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Thorben Becker, BUND-Atomexperte:
Tel. 030-27586-421 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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