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Tatort Wiesenhof: Tierqual in der Masthühnerhaltung systemimmanent - Deutscher Tierschutzbund startet Kampagne (mit Bild)

Geschrieben am 12-01-2010

Bonn (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Durch Videoaufnahmen (ausgestrahlt in Report Mainz am 11.1.2010)
wurden Verstöße gegen das Tierschutzgesetz in einer Elterntierhaltung
für Masthühner im niedersächsischen Twistringen, Nähe Rechterfeld,
aufgedeckt. Das Unternehmen Wiesenhof (PHW Gruppe) hat die Verstöße
zugegeben und "personelle Maßnahmen angekündigt". Für den Deutschen
Tierschutzbund steht fest, die Vorfälle mögen in der Schwere ein
Einzelfall sein. Viele Tierquälereien sowohl in der Elterntierhaltung
als auch in der Masthühnerhaltung sind jedoch systemimmanent. Europas
größte Tier- und Naturschutzorganisation kündigt heute, kurz vor
Beginn der Grünen Woche, den Start einer Kampagne gegen diese Form
der quälerischen Intensivtierhaltung an. Zudem ruft der Deutsche
Tierschutzbund zu einem Boykott von Produkten der Wiesenhofgruppe und
aus Intensivtierhaltung auf.

Die Firma Wiesenhof wirbt vollmundig mit gesunden Hühnern und
weitgehenden Kontrollen bei der Hühnerhaltung, angefangen bei der
Haltung der Elterntiere, die die eigentlichen Masthühner
hervorbringen. Videoaufnahmen aus einer solchen Elterntierfarm in
Twistringen zeigen jedoch die traurige Wahrheit: schwer verletzte
Hühner, die auf ihrem eigenen Kot liegen und tote Tiere im Stall.
Brutal werfen Betreuer und Impftrupps einzelne Hühner aus großer Höhe
in Kisten. Auch diese Behältnisse mit den lebenden Tieren werden
getreten und geworfen. Dokumentiert wurde auch, wie ein Betreuer
Hühner hin und herschleudert, um ihnen das Genick zu brechen. Dies
sind allesamt schwere Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Auch das
Unternehmen Wiesenhof (PHW-Gruppe) räumt inakzeptable Zustände ein
und kündigt neben personellen Konsequenzen zusätzliche Kontrollen an.

Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, dazu:
"Der Name 'Wiesenhof' suggeriert heile Welt, aber das Gegenteil ist
der Fall, besser hieße es: Qualhof. Es ist klar, dass eine
Intensivhaltung der Hühner systemimmanente Tierquälereien mit sich
bringt, die auch eine noch so gute Kontrolle nicht verhindert.
Vorstandschef Wesjohann darf diesen Vorfall nicht auf angeblich
versagende Mitarbeiter abschieben."

Masthühner und Elterntiere leiden aufgrund der Zucht auf schnelles
Wachstum unter schmerzhaften Beinschäden. Die Tiere können zum Teil
kaum mehr laufen. Aufgrund der immer schmutziger werdenden Einstreu
entstehen schmerzhafte Entzündungen und Geschwüre an den Fußballen.
Darüber hinaus werden Elterntiere, damit sie nicht so schwer werden,
restriktiv gefüttert und hungern. Die Zucht und die Haltung in den
Intensivstallanlagen sind bereits im Grundsatz ein Verstoß gegen das
Tierschutzgesetz.

Der Appell des Deutschen Tierschutzbundes: Wenn die Politik
versagt, müssen Verbraucher handeln: Jetzt gilt es im Besonderen die
Wiesenhof-Produkte zu boykottieren und - wenn noch Hühnerfleisch
verzehrt wird - immer nur das von Fleisch von Hühnern zu verwenden,
die tiergerecht gehalten wurden. Letzteres gilt für Produkte von
Bauern, die sich dem NEULAND-Verein für tiergerechte und
umweltschonende Nutztierhaltung oder einem Verband des Ökologischen
Landbaus angeschlossen haben.

Originaltext: Deutscher Tierschutzbund e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7750
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7750.rss2

Pressekontakt:
Deutscher Tierschutzbund e.V.
- Pressestelle -
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Tel.: 0228-6049624
Fax: 0228-6049641
E-Mail: presse@tierschutzbund.de


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