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Rheinische Post: Hollands Trauma Kommentar Von Matthias Beermann

Geschrieben am 08-01-2010

Düsseldorf (ots) - Wir Deutschen haben uns seit 1945 so ausgiebig
und auch so schmerzhaft mit der Aufarbeitung der NS-Zeit beschäftigt,
dass wir dieses düstere Kapitel unserer Geschichte innerlich gerne
abhaken. Das gilt gerade für die Generation der Jüngeren, die
Kriegselend und Kriegsgräuel nicht mehr selbst erlebt hat. Wir fühlen
uns mit uns selbst im Reinen: Deutschland ist zu einer stabilen
Musterdemokratie im Herzen Europas geworden, hat sich ausgesöhnt mit
den einstigen Gegnern und Opfern. Und ist das alles nicht schon so
lange her?
Doch jetzt kommt die Vergangenheit zurück, aus heiterem Himmel. Der
deutsche Botschafter in den Niederlanden äußert den vorsichtigen
Wunsch, am nationalen Kriegstrauertag teilzunehmen - und löst damit
eine erbitterte Debatte aus. Der Streit zeigt, wie schwer sich unsere
Nachbarn bis heute mit der Aufarbeitung der Kriegszeit tun. Deutsche
haben ihnen damals großes Unrecht zugefügt, aber - und das wiegt
vielleicht noch schwerer - viele Landsleute haben die Nazis auch
unterstützt. Holland hat sein Trauma noch nicht bewältigt. Wir
Deutsche sollten dennoch, mit dem gebotenen Takt, weiter auf unsere
Nachbarn zugehen. Versöhnung braucht aufrichtige Gesten, das haben
wir seit 1945 gelernt.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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