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Südwest Presse: Kommentar zur FDP

Geschrieben am 06-01-2010

Ulm (ots) - Als Helmut Kohl in den 80er Jahren die Kanzlerschaft
in Angriff nahm, versprach er eine "geistig-moralische Wende". Drei
Jahrzehnte später nimmt nun FDP-Chef Guido Westerwelle Anleihe beim
Altkanzler und gibt die "geistig-politische Wende" als Losung aus.
Der historische Rückgriff auf die damalige schwarz-gelbe
Bundesregierung kann sich indes leicht als Bumerang erweisen, da Kohl
in seiner Amtszeit - erinnert sei nur an die CDU-Spendenaffäre - den
überhöhten Anspruch inhaltlich nicht überzeugend unterlegen konnte.
Vor dieser Schwierigkeit wird auch die FDP stehen - trotz des
Verzichts auf die Moral-Keule.
Dabei verdient das, was Westerwelle inhaltlich mit dem Wende-Begriff
verbindet, durchaus Unterstützung: der Glaube an die Zukunft, an
Leistung, Fortschritt, an ein Deutschland, das sich dem
internationalen Wettbewerb stellt und sich nicht auf den
Errungenschaften der Vergangenheit ausruht. Es ist die positive
Variante des "Die-Chinesen-duschen-früher-und-kälter"-Evergreens, mit
dem Noch-Ministerpräsident Günther Oettinger seit Jahren das Land
wachzurütteln versucht.
Westerwelle will seine "geistig-politische Wende" als langfristiges
Projekt verstanden wissen und damit zugleich als Anspruch auf eine
FDP-Regierungsbeteiligung über die Legislaturperiode hinaus. Das wird
indes nur gelingen, wenn Schwarz-Gelb auch im Alltagsgeschäft mehr
bietet als kleinkrämerischen Streit.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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