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Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Dezember und im Jahr 2009

Geschrieben am 05-01-2010

Nürnberg (ots) - "Trotz der tiefen Rezession hat sich der
Arbeitsmarkt im Jahr 2009 robust gezeigt. Zwar ist die
Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr angestiegen, aber bei weitem
nicht so stark wie befürchtet." erklärte der Vorstandsvorsitzende der
Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise.

Arbeitslosenzahl im Dezember: +60.000 auf 3.276.000

Arbeitslosenquote im Dezember: +0,2 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent

Arbeitslosenzahl im Jahr 2009: 3.423.000

Arbeitslosenquote im Jahr 2009: 8,2 Prozent

Die Arbeitslosigkeit hat sich von November auf Dezember mit Beginn
der Winterpause um 60.000 auf 3.276.000 erhöht (West: +33.000 auf
2.248.000; Ost +28.000 auf 1.027.000). Das
Saisonbereinigungsverfahren errechnet für den Dezember einen Rückgang
von 3.000. Berücksicht man allerdings die Entlastung durch
Arbeitsmarktpolitik, die von einem Sondereffekt infolge der
Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente dominiert
wird, wäre die Arbeitslosigkeit saisonbereinigt im Dezember um 6.000
gestiegen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2009 sowie angesichts der
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleibt das eine sehr
moderate Entwicklung.
Die Zahl der Erwerbstätigen nach dem Inlandskonzept ist im November
nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes
saisonbereinigt um 18.000 gesunken. Nicht saisonbereinigt ist sie von
Oktober auf November um 64.000 auf 40,58 Millionen zurückgegangen.
Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Erwerbstätigkeit um 218.000
verringert. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach
der Hochrechnung der BA im Oktober saisonbereinigt um 7.000
abgenommen. Nicht saisonbereinigt lag sie bei 27,81 Millionen; das
ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 213.000. Ohne den
anhaltenden Zuwachs der sozialversicherungspflichtigen
Teilzeitbeschäftigung wäre der Rückgang deutlicher ausgefallen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt
ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den
November auf 3,06 Millionen, die Erwerbslosenquote auf 7,0 Prozent.
Erste Schätzungen zu den Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit
signalisieren für den Dezember eine Größenordnung von 130.000 bis
140.000 angezeigten Arbeitnehmern. Das sind etwas mehr als im
November.
Das gemeldete Stellenangebot insgesamt und darunter die ungeförderten
Stellen für "normale" sozialversicherungspflichtige
Beschäftigungsverhältnisse, die besser die Marktentwicklung
widerspiegeln, haben im Dezember saisonbereinigt um 13.000 bzw. 9.000
zugenommen. Nicht saisonbereinigt gab es im Dezember 461.000 Stellen;
42.000 weniger als vor einem Jahr. Von den gemeldeten Stellen
entfielen 252.000 auf ungeförderte Stellen für "normale"
sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Das waren
48.000 weniger als vor einem Jahr.
Der Stellenindex der BA - der BA-X - ist von November auf Dezember um
zwei auf 129 Punkte gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr hat er 21
Punkte verloren; allerdings wird das Minus kleiner.

Der Arbeitsmarkt war 2009 von der tiefsten Rezession seit Bestehen
der Bundesrepublik beeinflusst. Die Auswirkungen waren deutlich,
blieben jedoch angesichts des massiven Produktionseinbruchs
vergleichweise moderat. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit wurde so vor
allem durch die massive Nutzung der Kurzarbeit, aber auch den
statistischen Effekt der Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen
Instrumente sowie ein sinkendes Kräfteangebot begrenzt.
Die jahresdurchschnittliche Zunahme der Arbeitslosigkeit entfällt
allein auf Westdeutschland, auf den Rechtskreis des SGB III sowie auf
Männer, was vor allem auf den Abbau von Vollbeschäftigung im
Produzierenden Gewerbe und in der Arbeitnehmerüberlassung zurück zu
führen sein dürfte.
Im Jahresdurchschnitt 2009 waren bundesweit 3.423.000 Menschen
arbeitslos, 155.000 mehr als im Vorjahr (West: +176.000 auf
2.320.000; Ost: -20.000 auf 1.103.000). Maßgeblich für den Anstieg
der Arbeitslosigkeit war insbesondere der Rückgang der
sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigung infolge der
Wirtschaftskrise.

Von den Arbeitslosen wurden jahresdurchschnittlich 1.194.000 oder
35 Prozent im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und
2.229.000 oder 65 Prozent im Rechtskreis SGB II von einem Träger der
Grundsicherung betreut. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die
Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III um 184.000 erhöht und im
Rechtskreis SGB II um 29.000 verringert.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen,
belief sich im Jahresdurchschnitt 2009 auf 8,2 Prozent. Im Vergleich
zum Vorjahr nahm sie um 0,4 Prozentpunkte zu. In Ostdeutschland war
sie auch 2009 mit 13 Prozent nach wie vor deutlich höher als in
Westdeutschland mit 6,9 Prozent.

Im Jahr 2009 hat die BA nach vorläufigen Ergebnissen 34,28
Milliarden Euro eingenommen und 48,07 Milliarden Euro ausgegeben.
Damit ergibt sich ein Defizit in Höhe von 13,79 Milliarden Euro. Das
Defizit konnte durch die Rücklage der BA ausgeglichen werden. Für das
Jahr 2010 verbleiben in der Rücklage noch 2,95 Milliarden Euro, die
zur Finanzierung der Ausgaben in den ersten Monaten eingesetzt
werden.

Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter:
http://statistik.arbeitsagentur.de

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Originaltext: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6776
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6776.rss2

Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487


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