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Neues Deutschland: zur Debatte um die Neujahrspredigt von Böschöfin Käßmann

Geschrieben am 04-01-2010

Berlin (ots) - Noch fiel es nicht, das Wort vom Dolchstoß in den
Rücken der tapfer im Felde stehenden Truppe. Aber immerhin:
»Schlich〜ter Pazifismus«, wie ihn der CDU-Politiker Ruprecht
Polenz ausmachte, führt in Deutschland wieder zu öffentlicher
Empörung. Da nutzte es der Gescholtenen, Bischöfin Margot Käßmann,
wenig, dass sie in »Bild« umgehend versicherte, einen sofortigen
Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan »nie gefordert« zu haben, und
dass sie auf »katholische wie evangelische Geistliche« verwies, die
»unsere Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan beim Einsatz«
begleiten.
Dabei hatte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in ihrer
Neujahrspredigt lediglich eine Evidenz unverhüllt benannt - die
Evidenz des totalen Scheiterns der NATO-Intervention am Hindukusch:
»Nichts ist gut in Afghanistan.« Das Geschrei von Politikern,
Militärs und Medien speist sich zweifellos aus der Anmaßung Käßmanns,
ihre Kirche nicht als Akklamationsorgan für den Bundeswehreinsatz und
als Staffage von ökumenischen Gottesdiensten für tote Soldaten zu
sehen. Besonders schwer wiegt dabei gewiss, dass sie nach Ansicht des
SPD-Politikers Hans-Ulrich Klose »die Position der Linkspartei«
vertritt.
Die Erregung über Käßmanns »gut gemeinte Banalitäten« (Ralf Fücks,
Grüne) wirkt umso bizarrer, setzt man sie ins Verhältnis zum
Entschuldungsexzess für das von der Bundeswehr zu verantwortende
Massaker von Kundus. Aber sie wird dadurch auch plausibel.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
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Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion /CvD

Telefon: 030/2978-1721


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