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Westdeutsche Zeitung: Hinrichtung in China = von Anja Clemens-Smicek

Geschrieben am 29-12-2009

Düsseldorf (ots) - China lässt die Muskeln spielen. Weihnachten
schickte das kommunistische Regime den Dissidenten Liu Xiaobo für elf
Jahre hinter Gitter, nur weil er mehr Demokratie in seiner Heimat
gefordert hatte. Gestern wurde der geisteskranke Amal Shaikh
hingerichtet, weil er sich einen Drogenkoffer unterschieben ließ.
Beide Fälle zeigen einmal mehr, dass sich die neue Supermacht um
grundlegende Menschenrechtsstandards nicht schert.
Dennoch würde das Schicksal des Briten in der westlichen Welt
normalerweise nur einen kurzen Aufschrei der Empörung auslösen.
Immerhin ist die Todesstrafe in vielen Ländern - allen voran den USA
- bitterer Alltag. Doch die Exekution eines psychisch Kranken ist
selbst nach chinesischem Recht ein Verbrechen und zeigt die Willkür
und Ignoranz, mit der im Reich der Mitte über Leben und Tod
entschieden wird.
Es wäre aber naiv zu glauben, dass nun Protestnoten die
Menschenrechtssituation ändern könnten. Das entlockt Chinas Führung
nur ein kaltes Lächeln. Zu selbstbewusst agiert das Regime auf der
Weltbühne, wie erst der Klimagipfel zeigte. Dort torpedierte es aus
wirtschaftlichem Kalkül eine Einigung. Aus China wird noch lange kein
Staat mit westlichem Demokratieverständnis, nur weil es irgendwann
einmal die UN-Konvention über die Bürgerrechte unterzeichnet hat. Das
ist leider die Realität.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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