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Lausitzer Rundschau: Die Terror-Falle Nigerianer versuchte US-Flugzeug in die Luft zu sprengen

Geschrieben am 27-12-2009

Cottbus (ots) - Wieder ist einer der Versuche gescheitert, mittels
eines spektakulären Anschlags der Sache des islamistischen
Fundamentalismus neuen Auftrieb zu verschaffen. Wieder hat sich
gezeigt, dass die von Al Qaida inspirierten Mörderbanden bei der Wahl
ihrer Mittel mit einer so skrupellosen wie auch ärmlichen Art und
Weise steckenbleiben im Versuch. Und dennoch erreichen sie einige
ihrer Ziele. Die Angst wächst und mit ihr die Maßnahmen, die
Passagiere von Flugzeugen über sich ergehen lassen müssen. Und mit
ihnen beginnt eine ausufernde Diskussion darüber, bis zu welchem
Punkt tatsächlich die vermutete Gefahr unser Leben bestimmen wird.
Derzeit trifft dies vor allem diejenigen, die in ein Flugzeug
steigen. Aber nicht nur Flugzeuge sind verwundbar - in Europa haben
die Selbstmordkandidaten längst auch andere Massentransportmittel
entdeckt.
Wenn wir uns einer Gesellschaft nähern, in der immer größere Bereiche
des öffentlichen Lebens bestimmt sind von Einschränkungen und
Kontrolle, dann haben die Terror-Netzwerke tatsächlich einen der
zentralen Werte der westlichen Zivilisation - das selbstbestimmte,
freie Leben - angetastet. Sie unterwerfen uns jener Kultur des
Misstrauens und der Unterordnung, die sie als Norm anstreben. Dies
ist angesichts der Ereignisse an Bord des Northwest-Fluges253
allerdings eine fragwürdige Konsequenz. Denn der Vorfall hat zwei
Aspekte, die Hoffnung schöpfen lassen. Der mutmaßliche Täter war
schon nach den ersten Berichten gleich mehrfach in das Blickfeld
geraten. Vor allem der Umstand, dass sein eigener Vater vor ihm
warnte, ist bemerkenswert. Er zeigt, dass weltweit inzwischen die
Menschen alarmiert werden, wenn sie das irritierende Verhalten von
Fanatikern beobachten können. Dass dies nicht zu Konsequenzen führt,
legt gleichzeitig auch die gravierenden Mängel der derzeitigen
Sicherheitsarchitektur offen. Die schenkt der massenhaften Kontrolle
Hundertausender mehr Aufmerksamkeit als selbst solchen Hinweisen, die
aus den Familien möglicher Mörder kommen.
Und noch etwas war bemerkenswert bei dem gefährdeten Landeanflug auf
Detroit. Die Passagiere haben ihrerseits gehandelt und sehr schnell
und offensichtlich auch effektiv auf die Gefahr reagiert, die ihnen
drohte. Beides - die Sorge des Vaters wie das Einschreiten der
Bedrohten - geben einen Hinweis darauf, wie am effektivsten der
terroristischen Gefahr begegnet werden könnte. Der Terror-Falle
entgehen wir noch am ehesten, wenn nicht etwa uferlose
Kontrollmechanismen, sondern die Vernunft obsiegt. Dies schließt
Sicherheitsvorkehrungen nicht aus, aber setzt ihnen Grenzen.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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