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Lausitzer Rundschau: Die Welt - ungeschminkt Klimagipfel in Kopenhagen beendet

Geschrieben am 20-12-2009

Cottbus (ots) - In Kopenhagen ist eine Illusion zerbrochen.
Nämlich die, dass die 192Staats- und Regierungschefs dieser
Erde eine Elite darstellen, quasi einen Konvent der Weisen, der alles
zum Wohle der Menschheit wenden könne und werde. Kopenhagen war ganz
im Gegenteil eine Versammlung der wenigen Vernünftigen und der vielen
Eitlen, Egoisten, Unfähigen - darunter die dänische Sitzungsleitung -
oder auch schlichtweg Verrückten. Aber als solche war sie ein Spiegel
der Welt, so wie sie ist - ungeschminkt.
Kopenhagen hat bewiesen, dass die Menschheit zu einem gemeinsamen
globalen Handeln gegen eine erst später auftretende Katastrophe
strukturell nicht fähig und politisch nicht willens ist. Demokratien
nicht, wie der Fall der USA zeigt, die wesentlich zum Scheitern
beitrugen. Und Diktaturen wie China lassen sich erst recht nicht
durch weltweite Abkommen die Hände binden.
Wo Illusionen zerbrechen, wächst gleichzeitig der Realismus.
Kopenhagen hat gezeigt: Es bringt nichts, auf eine große
Entscheidungssituation zuzusteuern, die die Weltgemeinschaft offenbar
überfordert. Der Klimaschutz muss daher künftig auf anderen Ebenen
laufen. Die wichtigste: G20. Es ist wahrscheinlich leichter, unter
den größten 20Ökonomien dieser Welt verbindliche Absprachen
wenigstens zu Teilbereichen dieser Problematik zu treffen, als gleich
global unter Einschluss von Ideologen wie Robert Mugabe und Hugo
Chavez oder Destruktiven wie den Ölstaaten. Und wahrscheinlich können
solche Abmachungen den Uno-Prozess mehr befördern als noch so viele
klimaschädliche Großkonferenzen. Zweitens: regional und lokal.
Europa, Deutschland, die Kommunen - auf jeder Ebene kann und muss
weitergemacht werden. Wenn ein globaler Emissionshandel nicht
stattfindet und es verbindliche weltweite Reduktionsvorgaben nicht
gibt, dann bleiben Kohle, Öl und Gas zwar zunächst günstiger. Doch
die Folgen des langsam eintretenden Klimawandels werden sich ebenso
negativ in die Bilanzen schleichen wie die Begrenztheit der fossilen
Energiequellen und deren steigende Preise. Wer jetzt entschlossen in
kohlenstofffreie oder -arme Technologien sowie in die
Energieeffizienz investiert, erwirbt sich mittelfristig einen starken
Vorteil.
Eines freilich ist nach Kopenhagen auch klar. Die Inselstaaten und
Küstenregionen, denen das Wasser bis zum Hals steht, und die
Elendsgebiete in Afrika, denen eine Perspektive ganz auszugehen
droht, sind nun praktisch dem Untergang geweiht. Das ist die
Weihnachtsbotschaft anno 2009: Sorry, aber wir haben momentan
wirklich andere Sorgen. So ist die Welt.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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