 Rheinische Post: Merkels CDU im Abwärtstrend - Von MARGARETE VAN ACKEREN
Geschrieben am 02-08-2006 |
Düsseldorf (ots) - Politik aus einem Guss, Senkung der
Lohnnebenkosten, neue Ehrlichkeit wenn Angela Merkel wissen will,
wie sie ihrer Politik mehr Profil und Klarheit geben könnte, müsste
sie eigentlich nur bei Angela Merkel nachschlagen. Bei der Merkel vor
dem Einzug ins Kanzleramt allerdings. Eine Regierung jedoch, die eine
solche Gesundheitsreform vorlegt, wie Schwarz-Rot sie jetzt anpeilt,
nährt Politik-Frust. Mit diesem Kuddelmuddel ist nämlich niemandem
gedient. Nicht einmal der Kanzlerin und ihrer Partei, wie jüngste
Umfragen zeigen.
Wenn Merkel international binnen kurzer Zeit höchste Achtung
genießt, ihre Partei davon aber nicht profitiert, dann läuft
Grundlegendes schief. Und wenn ein Plus von über 50x0ex0e000
sozialversicherungspflichtigen Jobs entweder als späte Ernte von
Schröders Agenda-Saat oder als Zufallstreffer gefeiert wird, müssen
bei der CDU die Alarmglocken schrillen. Doch die Partei erschöpft
sich in müdem Pragmatismus und mattem Kompromiss-Gerangel mit der
SPD. Und die Ministerpräsidenten? Viele sehen sich gern als kritische
Geister, als Hüter des christdemokratischen Grals. Doch wer zunächst
Beschlüsse abnickt und später just diese Entscheidungen rügt, muss
sich fragen, ob er noch kritisch oder schon destruktiv ist.
Uneinigkeit ist die schlechteste Reklame - für die Partei und die
Koalition.
Originaltext: Rheinische Post
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