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Europa kann in Kopenhagen 40-prozentige CO2-Minderung anbieten. BUND/FoEE-Studie zu ungenutzten Potentialen beim Klimaschutz

Geschrieben am 01-12-2009

Berlin (ots) - Die Staaten der Europäischen Union können ihr
bisher bis 2020 zugesagtes Ziel einer 20prozentigen Minderung der
Treibhausgase deutlich erweitern. Die CO2-Emissionen in der EU ließen
sich um bis zu 40 Prozent verringern, wenn beispielsweise die
erneuerbaren Energien stärker ausgebaut und die vorhandenen
Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz entschlossener
genutzt würden. Das ist das Ergebnis einer Studie des Stockholm
Environment Institutes mit dem Titel "Europe's Share of the Climate
Challenge", die im Auftrag von Friends of the Earth Europe (FoEE),
der europäischen Dachorganisation des Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) erstellt wurde. Die Studie, eine Woche vor Beginn
der Klimaverhandlungen in Kopenhagen heute veröffentlicht, zeigt
auch, wie die 27 EU-Staaten bis 2050 im Vergleich zu 1990 rund 90
Prozent ihrer CO2-Emissionen reduzieren könnten.

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Die Europäische Union kann und
muss einen angemessenen Anteil an der weltweit notwendigen
Emissionsminderung übernehmen. Eine 40prozentige Reduktion der
Treibhausgase ist bezahlbar und machbar, riskante oder fragwürdige
Technologien wie die Atomenergie oder angeblich emissionsfreie
Kohlekraftwerke sind dabei überflüssig und kontraproduktiv. Die EU
kann in Kopenhagen mehr anbieten als bisher und ihre Klimaziele
deutlich erweitern. Deutschland als größter Mitgliedsstaat hat die
Aufgabe, die anderen Länder der EU dafür zu gewinnen. Ambitionierter
Klimaschutz steigert die Lebensqualität und trägt zugleich dazu bei,
die Entwicklung ärmerer Länder zu ermöglichen."

Die Studie "Europe's Share of the Climate Challenge" basiert auf
einem Szenario, in dem die Energieeffizienz radikal gesteigert,
erneuerbare Energien ambitioniert ausgebaut und der Ausstieg aus
fossilen Energieträgern beschleunigt wird. Hinzu kommen wesentliche
Änderungen im Lebensstil, hier vor allem im Mobilitätsverhalten der
Menschen. Dazu gehört, dass 2050 weit weniger als die Hälfte der
Entfernungen mit dem Pkw zurückgelegt werden. Derzeit nutzen die
Europäer im Durchschnitt bei dreiviertel ihrer Fahrten das Auto.

Weiger: "Die Studie zeigt auch, dass ehrgeizige europäische
Klimaziele mit einer Unterstützung der Entwicklungsländer beim Kampf
gegen den Klimawandel einher gehen können. Vor dem Hintergrund ihrer
historischen Verantwortung für den Klimawandel und ihrer
wirtschaftlichen Kapazitäten müssen die Industrieländer einen
gerechten Anteil zur Unterstützung der armen Länder übernehmen."

Laut Studie entstehen in der EU zwischen 2010 und 2020 durch
ehrgeizige Zielsetzungen Kosten von etwa zwei Prozent von den in
diesem Zeitraum über 100 Billionen Euro des Bruttoinlandsprodukts.
Das bedeutet pro Person und Tag gerechnet rund zwei Euro
Klimaschutzkosten. Einen angemessenen Anteil der EU an den Kosten für
Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel in den ärmeren Ländern
der Welt veranschlagt die Studie bis 2020 noch einmal mit 150 bis 450
Milliarden Euro pro Jahr. Das sind ein bis drei Prozent des
europäischen Bruttoinlandsproduktes bzw. weniger als drei Euro pro
Person und Tag.

Charles Heaps vom Stockholm Environment Institute und Hauptautor
der Studie: "Unsere Analyse zeigt, dass drastische
Emissionsreduktionen in Europa bis 2050 zu vernünftigen Kosten
machbar sind und dies sogar bei eher konservativen Annahmen was den
technologischen Fortschritt betrifft. Umfang und Tempo des
notwendigen Wandels mögen gewaltig erscheinen und werden tatsächlich
alle Kräfte der europäischen Wirtschaft in Anspruch nehmen. Aber die
möglichen Kosten des Nicht-Handelns sind so riesig, dass nichts zu
tun eine weitaus gefährlichere und unverantwortlichere Option wäre."

Die Studie "Europe's Share of the Climate Challenge" von FoEE
finden Sie im Internet (Volltext in englischer Sprache) unter:
www.sei-international.org/climateshareeurope

Eine Kurzfassung (ebenfalls auf Englisch) unter:
http://www.foeeurope.org/climate/FoEE_SEI_40_study_summary_Dec09.pdf

Ein Medienbriefing (ebenfalls auf Englisch) unter:
www.foeeurope.org/climate/FoEE_SEI_40_study_media_briefing_Dec09.pdf

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
In Kopenhagen BUND-Klimaexpertin Antje von Broock:
Tel. 0049-173-6071601 bzw.

BUND-Pressesprecher Rüdiger Rosenthal:
Mobil: 0049-171-8311051 bzw.

Tina Löffelsend, BUND-Klimaexpertin:
Tel. 030-27586-433/-464,
presse@bund.net,
www.bund.net


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