(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: General Motors will seine deutsche Tochter behalten - Das große Opel-Monopoly Von Ingo Faust =

Geschrieben am 04-11-2009

Düsseldorf (ots) - Beim Opel-Monopoly heißt es: Zurück auf Start.
Ein Jahr, in dem das Umfeld für die Autos mit dem Blitz nicht gerade
besser geworden ist, ist verloren. Jetzt soll Opel bleiben, was es
bereits 80 Jahre lang war: eine Tochter des Detroiter Autoriesen
General Motors (GM). Die unendliche Geschichte und das Chaos, bei dem
die Opelaner nicht wissen, ob sie morgen noch einen Arbeitsplatz
haben, geht weiter.

Was den Verwaltungsrat von GM bewogen hat, seine Verkaufszusage an
Magna zurückzuziehen, kann nur vermutet werden. Eine Rolle dürfte das
Wiedererstarken von GM in den USA gespielt haben. Mit Staatshilfe hat
GM erstaunlich schnell die Insolvenz hinter sich gebracht. Den
Detroitern dürfte dabei auch klar geworden sein, dass sie Opels
Kompetenz für kleinere Autos als in Amerika üblich zukünftig brauchen
werden. Auf keinen Fall wollten sie aber einen Technologietransfer
über das Magna-Konsortium nach Russland. Lieber nehmen sie wieder
selbst die Opel-Sanierung in Angriff.

Für die Restrukturierung wollen die Amerikaner deutsche
Staatsgelder in der gleichen Milliardenhöhe, die Berlin Magna in
Aussicht gestellt hatte. Dabei ist die Bundesregierung unter
Kanzlerin Angela Merkel, die wiedergewählt werden wollte, mit der
frühen Festlegung auf den österreichisch-kanadischen Zulieferer als
einzigen Partner dilettantisch vorgegangen. Sie hat auf nur eine
Karte gesetzt. Inzwischen musste sie der EU-Kommission zugestehen,
dass auch andere Opel-Sanierer Staatshilfe erhalten würden. Diese
Zusage will GM, das vom Pokern mehr versteht, nun zu seinem Vorteil
nutzen. Es wird den Amerikanern jedenfalls schwer zu vermitteln sein,
warum der Konzern keine Hilfe erhält.

Den Opelanern, denen jetzt Werkschließungen in Europa und ein
geschätzter Abbau von 15 000 Stellen - 5000 mehr als bei Magna -
drohen, hängt das Monopoly zum Hals heraus. Dennoch sind ihre
Warnstreiks überzogen, denn die kosten den Hersteller Opel, der heute
ohnehin schon 100 Millionen Euro monatlich in den Sand setzt,
zusätzliches Geld. Für GM wäre dies allemal ein Grund, Opel in die
Insolvenz zu treiben, aber dies ist keine Lösung. Alle sollten zurück
an den Verhandlungstisch, um einen Konsens zu finden.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

234858

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Opel-Entscheidung Bielefeld (ots) - Im Grunde genommen stand es vom ersten Moment an fest: Opel wird es ohne die Nabelschnur zur Mutter General Motors niemals geben. Die Verknüpfungen der europäische Tochter mit der Zentrale in Detroit sind einfach zu vielschichtig, um eine komplette Trennung vollziehen zu können. Ein vorsichtiges Abnabeln und die damit verbundene Annäherung an einen neuen Partner aber schien durchaus denk- und machbar. Wiederholt hatte GM in den vergangenen Monaten betont, einem Verkauf an Magna zuzustimmen, um Opel zu retten und eine mehr...

  • WAZ: Opel-Deal geplatzt - GM kann auch eine Chance sein. Leitartikel von Thomas Wels Essen (ots) - Nun also wieder raus aus den Kartoffeln. Aus deutscher Sicht, vor allem unter Berücksichtigung der Gefühlslage der Opelaner, ist das Hin und Her kaum zu ertragen und schwer nachzuvollziehen. Allerdings haben die Amerikaner verhandelt, wie sie immer verhandeln: bis zur letzten Minute, mit dem Colt auf dem Tisch. Alles, was gesagt und geplant wurde, gilt bis zur entscheidenden Sitzung, was dann gilt ist: das pure Eigeninteresse. Wer wollte von einem Unternehmen anderes erwarten? General Motors ist nach wie vor der Eigentümer mehr...

  • WAZ: Klima des Geschäfts. Kommentar von Hannes Koch Essen (ots) - Michael Otto ist ein grüner Unternehmer. Beim Otto-Versand hat er schon vor Jahrzehnten begonnen, Recyclingpapier zu verwenden und Tierpelze aus dem Sortiment zu verbannen. Das war ihm zuerst ein moralisches und politisches Anliegen - ähnlich wie jetzt der Schutz des Klimas. Mit der Zeit aber stellten sich weitere Vorteile ein. Otto und andere Unternehmen werben mit ihrem ökologischen und sozialen Engagement. Sie setzen Image in Euro um. Und sie schützen sich gegen Kampagnen von Bürgerinitiativen, die für die Unternehmen mehr...

  • Berliner Morgenpost: Schindluder auf dem Rücken der Opelaner - Leitartikel Berlin (ots) - Das ist übles Schindluder, was in diesen Tagen, den vergangenen Monaten, dem letzten Jahr auf Kosten der Opel-Beschäftigten betrieben wurde und betrieben wird. Und zwar von allen Seiten. Vom Eigentümer GM, von der deutschen Politik, den Bundes- und Landesregierungen, den eigenen Betriebsräten. Zuletzt gab's auch noch einen Tritt von der Regierung des sonst so smarten US-Präsidenten Obama, der - quasi nebenbei - auch noch die gerade im Kongress gefeierte Kanzlerin auf die Knochen blamierte. Sorry, Angie. Sie alle sollten mehr...

  • Magna International Inc. kündigt Telefonkonferenz über Ergebnisse des dritten Quartals 2009 an Toronto, November 4 (ots/PRNewswire) - Magna International Inc. (TSX: MG.A, NYSE: MGA) wird seine Finanzergebnisse für das dritte Quartal, welches am 30. September 2009 endete, am Donnerstag, dem 5. November 2009 bekanntgeben. Magna wird seine vierteljährlich stattfindende Telefonkonferenz am Donnerstag, den 5. November 2009, um 17.30 Uhr EST abhalten. Um an der Telefonkonferenz teilzunehmen, rufen Sie bitte die Nummer +1-800-891-8794 an. Anrufer aus Übersee sollten die Nummer +1-212-231-2912 wählen. Bitte rufen Sie mindestens 10 Minuten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht