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"Weg von der 'Wegwerfmentalität' auf dem Bau": DBU auf Entsorga-Enteco '09

Geschrieben am 21-10-2009

Köln (ots) - 27. bis 30. Oktober: Internationale Fachmesse für
Kreislaufwirtschaft und Umwelttechnik - DBU: Halle 7, Stand E 044/ F
047

Bauteile, die wieder- und weiterverwendet werden, oder ein
umweltgerechtes Verwertungsverfahren für krebserregende
Alt-Mineralwolle: "Zwei Förderbeispiele mit einem Ziel - weg von der
'Wegwerfmentalität' auf dem Bau, hin zu mehr Ressourcenschutz",
erklärt Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt (DBU). Auf der "Entsorga-Enteco", der
internationalen Fachmesse für Kreislaufwirtschaft und Umwelttechnik,
zeigen vom 27. bis 30. Oktober in Köln rund 800 Anbieter aus über 20
Ländern Neuheiten des Entsorgungs- und Umweltschutzmarktes. Mit
dabei: die DBU. Unter dem Schwerpunkt "Klimaschutz und
Ressourcenschonung durch Wiederverwendung/Recycling von Bauteilen und
Baustoffen" präsentiert sie in Halle 7 (Stand E 044/ F 047) sechs
Projektpartner und deren Entsorgungs- und Recyclingprojekte.

Ob Fenster, Treppen, Heizkörper oder Dachziegel: "Gut erhaltene
Bauteile sind viel zu schade für die Brecheranlage oder für die
Deponie", findet Brickwedde. Das Kooperationsprojekt des "bauteilnetz
Deutschland" und der Forschungsvereinigung Recycling und
Wertstoffverwertung im Bauwesen (beide Bremen) setzt darauf,
Bauelemente sinnvoll weiter zu verwenden. Brickwedde: "Möglichst
viele gebrauchsfähige Teile aus Abbruch und Umbau sollen wieder in
den Kreislauf der Bauwirtschaft zurückfließen. Der Gewinn:
Abfallvermeidung, Rohstoff- und Energieeinsparung." Ein erfreulicher
Zusatzeffekt des mit 118.000 Euro geförderten DBU-Projektes sei, dass
in den regionalen "Bauteilbörsen" Arbeitsplätze geschaffen und
Menschen qualifiziert würden.

Jährlich fallen in Deutschland bei Rückbau und Sanierung von
Gebäuden zehn Millionen Kubikmeter Mineralwolle-Altabfälle an, die
auf Sondermülldeponien gebracht werden müssen. Mineralwolle, die vor
1996 verwendet worden ist, muss - ähnlich wie der Gefahrstoff Asbest
- wegen ihrer krebserregenden Wirkung gesondert behandelt werden. Der
Umgang mit diesem alten Dämmstoff ist heute nur noch für Abbruch-,
Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten zulässig. Das Institut für
Fertigteiltechnik und Fertigbau (Weimar) und die Bauhaus Universität
Weimar entwickelten gemeinsam mit der MWT - Gesellschaft für
industrielle Mikrowellentechnik (Elz) und der Reimann Umweltschutz
GmbH (Seebergen) ein technisches Verfahren zum umweltgerechten
Behandeln und Verwerten krebserregender Mineralwolle. Die DBU hat es
mit rund 119.000 Euro gefördert. Grundlage dieser Methode, bei der
die Zerstörung der Faserstruktur entscheidend ist, war ein
Asbestverwertungsverfahren der Firma Reimann. "Das neue faserfreie
Produkt kann aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung in der
Baustoffindustrie vielfältig eingesetzt werden", weiß Brickwedde.

Als Folge von Bevölkerungsrückgang und Wirtschaftswandel
schrumpfen vor allem zahlreiche ostdeutsche Städte. Um den
bestehenden Wohnungsüberhang zu verringern, werden Hunderttausende
von Wohneinheiten zurückgebaut, vor allem Plattenbauten. Hierbei
fallen rund 4,5 Millionen Betonelemente an. Diese Plattenbauteile
vollständig als Produkt nachzunutzen und mit ihnen rohstoffschonend
zu bauen, ist das Ziel des Lehrstuhls Altlasten der Brandenburgischen
Technischen Universität Cottbus. Die DBU hat es in zwei Projekten mit
insgesamt 231.000 Euro gefördert. Die wachsenden Wohnungsmärkte in
Osteuropa böten gute Möglichkeiten für eine Wiederverwendung dieser
gebrauchten Betonelemente: Sie könnten dort für die besonders
nachgefragten Ein- und Zweifamilienhäuser genutzt werden. Brickwedde:
"Das Ergebnis sind attraktive Häuser, die bis zu 30 und 40 Prozent
preiswerter sind als komplett neu gebaute Häuser, die alle
Qualitätsanforderungen erfüllen." Angesichts rund 9,5 Millionen
Tonnen anfallender Altbauteile seien die so genannten sekundären
Betonbauteile auch ein wirksames Mittel zur Umsetzung der
Klimaschutzziele im Bausektor: "Sie helfen, den Energie- und
Ressourcenverbrauch sowie den Schadstoffausstoß deutlich zu senken."

Sieben Millionen Tonnen Möbel werden in Deutschland nach
Expertenschätzung jährlich aussortiert, 95 Prozent landeten in
Müllverbrennungsanlagen oder auf der Deponie, so Brickwedde. Dass es
umweltentlastendere Wege für gebrauchte Möbel geben kann, zeigt das
von der DBU mit 120.000 Euro geförderte Projekt ZweitSinn des
Instituts für Umweltforschung der Technischen Universität Dortmund.
Es verringert das Abfallvolumen, indem alte Möbel als Rohstoff für
das Herstellen neuen Mobiliars genutzt werden. Brickwedde: "ZweitSinn
vereint Top-Design mit Ökologie und sozialer Verantwortung. Denn
Langzeitarbeitslose, benachteiligte Jugendliche und Menschen mit
Behinderung stellen sinnvolle, nachhaltige Produkte her".

Hinweis:

Am Mittwoch, 28. Oktober, führt die DBU von 15.20 bis 16.20 Uhr
ein Ausstellerforum ("Speakers' Corner") zum Thema "Klima- und
Ressourcenschutz durch Recycling und Wiederverwendung von Baustoffen
durch (Halle 7, Piazza). Wir laden herzlich dazu ein.

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Jutta Gruber-Mannigel
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de


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