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Börsen-Zeitung: Jagd auf Geheimniskrämer, Kommentar zum jüngsten Insiderskandal an der Wall Street von Stefanie Schulte

Geschrieben am 19-10-2009

Frankfurt (ots) - Die Wall Street hat einen neuen Skandal: Ein
Ring von Insidern soll den Hedgefondsmanager Raj Rajaratnam jahrelang
vorab mit Informationen versorgt haben, die dieser in
millionenschwere Kursgewinne ummünzte. Besonders prekär ist, dass der
Hedgefondsmanager sich offenbar auf Informanten in so prominenten
Unternehmen wie IBM, Intel, McKinsey und Moody's stützte.

Der Schaden ist mit geschätzten 20 Mill. Dollar eher bescheiden,
gemessen etwa an den 68 Mrd. Dollar, die der Anlagemanager Bernard
Madoff veruntreute. Dass FBI und Finanzaufseher den Fall Rajaratnam
nun als großen Ermittlungserfolg feiern, dürfte daher auch
eigennützige Gründe haben. Sie sind auf gute Nachrichten angewiesen,
weil ihnen vorgeworfen wird, im Fall Madoff viel zu lange weggeschaut
zu haben.

Der Insider-Skandal darf auch nicht von anderen Missständen an der
Wall Street ablenken. Falls sich etwa herausstellen sollte, dass
manche Banken oder Ratingagenturen die Investoren wissentlich über
den Wert von Verbriefungen getäuscht haben, wäre der angerichtete
Schaden wesentlich höher. Dennoch fördert es kaum das Vertrauen der
Anleger, wenn diese den Eindruck erhalten, dass bestimmte
Marktteilnehmer regelmäßig kursrelevante Informationen vorzeitig
erhalten und auf Kosten der Mehrheit Gewinne erzielen können.

Darüber hinaus müssen sich Kunden einer Unternehmensberatung oder
Ratingagentur darauf verlassen können, dass bestimmte Informationen
geheim bleiben. Wenn Insiderwissen aus so vielen Unternehmen
heraussickern konnte, deutet dies darauf hin, dass derartige Risiken
in den letzten Jahren nicht genügend beachtet wurden.

Ihre Praxis überdenken sollte aber auch die Hedgefondsbranche, die
seit jeher ein großes Geheimnis aus ihren Anlagestrategien und der
Zusammensetzung ihrer Portfolios macht. Dass hinter den hohen
Renditen mancher Fonds kein Investmentgenie, sondern womöglich
einfach nur ein gutes Adressbuch stecken könnte, das zeigt der Fall
Rajaratnam. Auch der Fall Madoff hatte schon Risiken intransparenter
Hedgefonds aufgezeigt. Ehrliche Fondsmanager sollten in die Offensive
gehen und von sich aus mehr Informationen preisgeben, damit Aufseher
und Anleger ihre Strategien nachvollziehen können. Geheimniskrämer
müssen damit rechnen, eine Zielscheibe abzugeben.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Weitere Informationen: www.boersen-zeitung.de
Telefon: 069--2732-0


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