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Booz & Company-Untersuchung: Trends und Wachstumsstrategien in einem stagnierenden Telekommunikationsmarkt

Geschrieben am 15-10-2009

Düsseldorf (ots) -

Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise erfordern strategische
Neuausrichtung / Aufschwung deutet sich auch für die
Telekommunikationsindustrie an / Wachstum primär jenseits
traditioneller Geschäftsfelder: 7% Zuwachs bei Unterhaltungs- und
Serviceangeboten bis 2012 / Konsolidierung schreitet fort: bereits
75% der Mobilfunknetzbetreiber gehören zu internationalen
Konzernen

Die Telekommunikationsunternehmen wiesen in der globalen
Wirtschaftskrise durch den Grundbedürfnischarakter ihrer Angebote
lediglich leicht rückläufige Umsätze aus. Im Vergleich mit Branchen
wie der Automobil- oder der Maschinenbauindustrie ist das eine
relativ komfortable Situation. Während der Aufschwung in diesen
Branchen auf sich warten lässt, deutet er sich für die
Telekommunikationsindustrie deutlich an.

Die internationale Strategieberatung Booz & Company prognostiziert
in einer aktuellen Untersuchung bis 2012 Wachstum für den deutschen
Telekommunikationsmarkt, vor allem im Geschäftsfeld Unterhaltungs-
und Service-Angebote im Internet wie beispielsweise soziale
Netzwerke, mobile Anwendungen und Online-TV. Konnte dieser Bereich
2007 erst 9% des Gesamtumsatzes auf sich vereinen, werden es nach der
Untersuchung 2012 bereits über 16% sein. In diesem Marktumfeld wird
die Entwicklung neuer Fähigkeiten für alle Anbieter zwingend. Der
Markt für reine Sprach- und Zugangsdienste über Mobilfunk und
Festnetz wird hingegen von einem Umsatzvolumen von 39 Mrd. Euro im
Jahr 2007 auf weniger als 36 Mrd. Euro in 2012 zurückgehen.
Gleichzeitig lassen sich substanzielle Investitionen beispielsweise
in Glasfaserinfrastruktur und in den Wechsel auf den neuen
Mobilfunkstandard Long-Term-Evolution (LTE) nicht weiter aufschieben.
Der Aufbau einer flächendeckenden LTE-Infrastruktur erfordert allein
von den europäischen Carriern Investitionen von insgesamt 15 Mrd.
Euro bis 2013. Diese strategische Ausgangslage erhöht den
Konsolidierungsdruck im Markt der Infrastrukturanbieter weiter. Die
Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die Konsolidierung im
europäischen Markt bereits weit fortgeschritten ist. Heute gehören
schon 75% der Mobilfunknetzbetreiber zu international aufgestellten
Telekommunikationskonzernen.

Vier Trends im Spannungsfeld des Marktes und der Politik

Auf Basis ausführlicher Interviews mit globalen
Entscheidungsträgern der Industrie hat Booz & Company vier zentrale
Spannungsfelder untersucht, die den strategischen Rahmen für die
immer stärker zusammenwachsenden Festnetz-, Mobilfunk- und
Medienmärkte aufspannen. "Wer nach dem Ende der Rezession in der
Telekommunikationsindustrie bestehen und gegen den Trend wachsen
will, muss die Dynamik dieser Spannungsfelder im Auge behalten und
bewusst in neue Geschäftsfelder investieren. Das Kerngeschäft von
heute ist dabei sicher nicht immer das Wachstumsfeld von morgen",
sagt Dr. Roman Friedrich, Partner und Telekommunikationsexperte bei
Booz & Company.

1. Anbieter von Basisdiensten werden austauschbar -
Differenzierung findet über Dienste statt

Aufgrund der flächendeckenden Erschließung des Marktes und der
Tatsache, dass Telekommunikationsdienste immer mehr zum Alltag
gehören, können sich die Anbieter mit ihren Produkten immer schwerer
vom Wettbewerb absetzen. Marktteilnehmer müssen daher versuchen, über
innovative Strategien und Technologien ihre Marktposition zu stärken.
Um die eigene Leistungsfähigkeit zu erhöhen, empfiehlt sich die
Kooperation mit neuen, kleineren - aber dafür innovativen - Partnern.
Apple macht gerade mit dem Erfolg seines AppStores mit 500 Mio.
Downloads pro Quartal über das iPhone deutlich, welches
wirtschaftliche Potenzial jenseits der klassischen
Kommunikationsdienste erschlossen werden kann.

2. Kostenoptimierung ist zwingend - darf aber strategische
Investitionen nicht verhindern

Um Umsatzrückgängen vorzubeugen und das EBITDA-Ergebnis zu
optimieren, setzen die Marktteilnehmer aktuell vor allem auf
kurzfristige Kostenoptimierung. Aber für eine starke und
wachstumsorientierte Positionierung am Markt werden gezielte
Investitionen in Infrastruktur, neue Produkte oder M&A-Aktivitäten
zur Optimierung des Angebotsportfolios erforderlich. Die derzeit
laufenden Kostensenkungsprogramme müssen hierfür den Raum schaffen
und nicht nur kurzfristig das Ergebnis stabilisieren.

3. Konsolidierung im Netzbereich - Fragmentierung bei neuen
Diensten

In den weitgehend aufgeteilten Märkten für Kommunikationsdienste
in Europa und USA ist Wachstum fast nur noch über Zusammenschlüsse
und Übernahmen zu realisieren. "Für das erfolgreiche Bestehen im
Markt gibt es derzeit nur zwei Möglichkeiten. Entweder die
Unternehmen ergreifen einen aktiven Part in der anstehenden
Konsolidierung oder sie differenzieren sich klar und besetzen
attraktive Nischen mit innovativen Angeboten", erläutert Peter
Weichsel, Partner bei Booz & Company. "Letzteres ist für große
internationale Anbieter sicher nur die zweitbeste Option. Wir werden
aber dennoch auch Anbieter sehen, die den Betrieb ihrer eigenen Fest-
und Mobilfunknetze mangels Skaleneffizienz in Frage stellen werden
und andere Differenzierungsmöglichkeiten suchen müssen."

4. Re-Regulierung von Netzen - Deregulierung bei Diensten

Aktuell lassen sich in den meisten europäischen Märkten zwei
entgegen gesetzte Regulierungsszenarien beobachten: Einerseits die
Aufrechterhaltung des Wettbewerbs über gezielte Deregulierung.
Andererseits übernehmen die Regulatoren selbst eine aktive Rolle und
unterstützen durch Konjunkturpakete gezielt den Ausbau nationaler
Breitband-Infrastruktur.

"Wir erkennen weltweit, dass Regulierungsbehörden ihre bisherigen
Deregulierungsstrategien auf den Prüfstand stellen, sehen sie doch
gerade im Glasfaserbereich nur zurückhaltende Investitionen",
resümiert Peter Weichsel. "Zusammenfassend lässt sich erkennen, dass
substanzielle Positionierungsentscheidungen jetzt notwendig werden,
nachdem die Wirtschaftskrise einige Trends eher verzögert hat."

Über Booz & Company:

Booz & Company ist mit mehr als 3300 Mitarbeitern in 59 Büros auf
allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
Organisationen.

Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die Grundlagen
der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren
Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler Märkte zu
meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu kombinieren wir
einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale Expertise mit einem
praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren Klienten jederzeit
den entscheidenden Vorteil zu schaffen. Essential Advantage.
Informationen zu unserem Management-Magazin strategy+business finden
Sie unter: www.strategy-business.com.

www.booz.com/de

Originaltext: Booz & Company
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2

Rückfragen und weitere Informationen:
Robert Ardelt
Manager Marketing & Communications
Tel. 0211 / 3890-196 oder 0170 / 22 38 196
Fax: 0211 /3890- 200
Email: robert.ardelt@booz.com
Internet: www.booz.com/de


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