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Rheinische Post: Eiertanz bei der Bundesbank Von Antje Höning

Geschrieben am 13-10-2009

Düsseldorf (ots) - Die Mehrheit der Deutschen findet, dass Thilo
Sarrazin mit seinen Äußerungen über integrationsunwillige Muslime
Recht hat. Das ist kein Maßstab, um Sarrazins Verhalten zu bewerten.
Die Mehrheit war auch gegen den Euro und ist für die Todesstrafe aus
gutem Grund wird in manchen Fragen nicht auf die Mehrheit des Volkes
gehört. Die Fragen zur Beurteilung der Causa Sarrazin sind: Hat er
Recht? Antwort: in vielen Punkten ja. Darf er als Bundesbanker so
etwas sagen? Antwort: nein. Es ist nicht die Aufgabe des Vorstands
für Bargeld-Versorgung, sich zum Stand der Integration zu äußern,
schon gar nicht in jenem polemischen Ton. Zudem hat Sarrazin klar
(und nicht zum ersten Mal) gegen die Spielregeln seines Arbeitgebers
verstoßen, denen er sich mit dem Eintritt in die Bank unterwarf.
Bundesbank-Präsident Axel Weber hatte ihm das umstrittene Interview
untersagt, trotzdem ließ Sarrazin es veröffentlichen.
Weber hätte also Gründe gehabt, beim Bundespräsidenten die Entlassung
Sarrazins zu beantragen. Das aber traute Weber sich nicht, sondern
erzwang nur eine Entmachtung. Das ist halbherzig. Entweder hat
Sarrazin schwere Verfehlungen im Amt begangen, dann muss er ganz
gehen. Oder die Verfehlungen waren nicht schwer, dann darf er
bleiben, was er war. Mit seinem Eiertanz schadet Weber der ohnehin um
ihr Ansehen ringenden Bundesbank weiter.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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