(Registrieren)

Schuldenschere der Regionen klafft auseinander (Mit Grafik)

Geschrieben am 24-09-2009

Köln (ots) -

- Querverweis: Das Ranking über die langfristige Verschuldung der
öffentlichen Haushalte liegt in der digitalen Pressemappe zum
Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Die Schulden der öffentlichen Haushalte haben sich schon vor der
Wirtschaftskrise auseinander entwickelt. Zu diesem Ergebnis kommt
eine Auswertung der langfristigen Pro-Kopf-Verschuldung von Bund,
Ländern und Kommunen durch die Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft (INSM).

Bund, Länder und Kommunen haben gemeinsam bis Ende 2008 mehr als
1,5 Billionen Euro langfristige Schulden angehäuft. Verteilt man
diese so genannten Kreditmarktschulden gleichmäßig auf alle
Einwohner, trägt jeder Bundesbürger rechnerisch eine Schuldenlast von
knapp 18 500 Euro. Das sind rund 4 500 Euro mehr als vor zehn Jahren.

Bei der kommunalen Verschuldung gibt es erhebliche Spannweiten:
"Besonders in Bayern und Sachsen haben die Kreise und kreisfreien
Städte solide gewirtschaftet und weisen daher vergleichsweise
deutlich geringere Pro-Kopf-Schulden auf", erklärt Prof. Dr. Winfried
Fuest, Experte für öffentliche Haushalte des Instituts der deutschen
Wirtschaft (IW) Köln. Der Zusammenhang zwischen der
Wirtschaftsleistung und der Finanzkraft der Bundesländer und der
Kreise werde daran deutlich.

Im Vergleich der Flächenländer hat Bayern mit 14 444 Euro die
geringste Pro-Kopf-Verschuldung. Mit geringem Abstand folgt Sachsen
(14 804 Euro). Die Verschuldung beider Länder hat seit 1998 nur
leicht zugelegt, während die Schulden Sachsen-Anhalts (auf 21 116
Euro) und die des Schlusslichts Saarland (auf 21 763 Euro) je
Einwohner am stärksten gestiegen sind. Die Stadtstaaten wurden in
diesem Vergleich nicht berücksichtigt. Für die Auswertung wurden die
Kreditmarktschulden der öffentlichen Haushalte - Kernhaushalte des
Bundes und der Länder einschließlich ihrer jeweiligen Extrahaushalte
sowie die Kernhaushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände -
zusammengefasst.

Dank der soliden Finanzen des Freistaats sind bayerische Kreise
und Städte auch auf den vorderen Plätzen des kommunalen
Schuldenrankings für 2008 unter sich. Die geringste
Pro-Kopf-Verschuldung weist der Landkreis Eichstätt mit 13 658 Euro
auf. Es folgen die Stadt Schweinfurt (13 676 Euro) und der Landkreis
München (13 721 Euro). Erst auf Platz 16 ist mit Dresden eine Kommune
aus einem anderen Bundesland zu finden. Bundesweit die höchste
Verschuldung je Einwohner hat dagegen der Saar-Pfalz-Kreis (Saarland)
mit 22 013 Euro.

Im 10-Jahres-Vergleich verzeichnet die sächsische Landeshauptstadt
Dresden den geringsten Schuldenzuwachs je Einwohner. Die Stadt selbst
hat seit der Privatisierung ihrer Wohnungsgesellschaft keine Schulden
mehr. Da auch die Verbindlichkeiten des Landes Sachsen kaum
zugenommen haben, stieg die Pro-Kopf-Verschuldung in Dresden
insgesamt deutlich weniger als in allen anderen Kreisen. Es folgen
Frankfurt am Main mit einem Schuldenzuwachs um 1 376 Euro pro Kopf
und Schweinfurt mit 1 573 Euro. In den wirtschaftsstarken Städten
profitierten die öffentlichen Finanzen von der guten Konjunktur vor
der Krise.

"Die unterschiedliche Entwicklung der Schulden zwischen 1998 bis
2008 zeigt, dass Länder und Kommunen ihre Haushaltspolitik sehr wohl
selbst gestalten können", sagt INSM-Geschäftsführer Max A. Höfer.
"Während es einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten gelungen ist,
ihre Verschuldung deutlich zu reduzieren, haben andere Kommunen ihre
Investitionen schon vor der aktuellen Wirtschaftskrise mit weiteren
Schulden finanziert", so Höfer. "Will man dem Negativtrend der
Pro-Kopf-Verschuldung auch auf Gemeindeebene entgegen wirken, wäre es
sinnvoll, die gerade im Rahmen der Föderalismusreform vereinbarte
Schuldenregel auch auf die Gemeinden auszudehnen und somit eine
wirksame Schuldenbremse zu errichten", schlägt Finanzwissenschaftler
Winfried Fuest vor.

Der Schuldenatlas Deutschland der INSM zeigt die
Pro-Kopf-Verschuldung am Ende des Jahres 2008 sowie die langfristige
Schuldenentwicklung zum Vergleichsjahr 1998 aller Bundesländer,
Kreise und kreisfreie Städte. Er steht als interaktive Grafik unter
http://www.schuldenatlas.de im Internet.

Hinweis für Redaktionen:

Die vollständigen Datentabellen für alle Bundesländer, Kreise und
kreisfreien Städte sowie detaillierte Infografiken des
Schuldenstandes und der langfristigen Schuldenentwicklung können
unter http://www.insm.de heruntergeladen werden.

Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/39474
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_39474.rss2

Pressekontakt:
INSM, Christoph Windscheif, Tel.: 0221 / 4981-403,
Mail: windscheif@insm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

226951

weitere Artikel:
  • TV-Duell Carstensen - Stegner im NDR Fernsehen: großes Interesse in Schleswig-Holstein Hamburg (ots) - Das TV-Duell im NDR Fernsehen zwischen Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und seinem SPD-Herausforderer Ralf Stegner hat vier Tage vor der Landtagswahl das erwartet große Interesse in Schleswig-Holstein gefunden. 170.000 Zuschauerinnen und Zuschauer haben die Sendung "NDR aktuell extra - Das Duell" im nördlichsten Bundesland gesehen. Das entspricht einem Marktanteil von 15,7 Prozent in Schleswig-Holstein. In ganz Norddeutschland waren 290.000 Menschen live dabei (Marktanteil 5,4 Prozent). Das von Andreas Cichowicz, mehr...

  • Jürgen Trittin auf stern.de: "Steinbrücks Nähe zu den Banken ist anrüchig" - Grünen-Spitzenkandidat erwartet nichts vom G20-Gipfel Hamburg (ots) - Der Spitzenkandidat der Grünen, Jürgen Trittin, hat Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) schwere Fehler bei der Bewältigung der Finanzkrise vorgeworfen. "Herr Steinbrück hat zusammen mit Frau Merkel 600 Milliarden Euro Steuergelder zur Rettung der Deutschen Bank und anderer Großbanken versenkt, ohne sich auch nur Stückchen Einfluss auf die Geschäftspolitik dieser Banken zu sichern. Sonst hätten wir jetzt keine Kreditklemme mehr", sagte Trittin im Interview mit stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern. mehr...

  • Rheinische Post: SPD-Chef Müntefering vergleicht Rüttgers mit Nixon Düsseldorf (ots) - Der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering hat die Video-Affäre von NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) mit dem "Watergate-Skandal" des früheren US-Präsidenten Nixon verglichen. "Herr Rüttgers erinnert mich weniger an Johannes Rau, sondern eher an Richard Nixon", sagte Müntefering der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) in Anspielung darauf, dass sich Rüttgers als geistiger Erbe des früheren SPD-Ministerpräsidenten sieht. Die Düsseldorfer Staatskanzlei soll in eine Video-Überwachung von mehr...

  • Ulla Lötzer: Regierung ist selbst schuld an britischem Einspruch gegen Opel-Deal Berlin (ots) - "Die anderen betroffenen europäischen Regierungen sind zu Recht brüskiert über den deutschen Alleingang im Fall Opel. Schließlich stehen auch in Großbritannien, Spanien und Belgien tausende von Arbeitsplätzen auf dem Spiel", erklärt Ulla Lötzer zu Presseberichten über einen Brandbrief des britischen Wirtschaftsministers an die EU-Kommission. "Wer zuerst nach Gutsherrenart entscheidet kann die Missstimmungen hinterher nicht mit ein paar Telefonaten ausräumen", so die Sprecherin der Fraktion DIE LINKE für Internationale Wirtschaftspolitik mehr...

  • Katrin Kunert: LINKE fordert erneut Soforthilfen des Bundes für Kommunen Berlin (ots) - "DIE LINKE erwartet von der Bundesregierung eine verbindliche Zusage zur finanziellen Entlastung der Kommunen und eine deutliche Aufstockung des Bundesanteils bei der Finanzierung der Kosten für Unterkunft, Grundsicherung im Alter und Erwerbslosigkeit", so Katrin Kunert angesichts der Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der Fraktion DIE LINKE, wonach es durch Steuerentlastung zu einer Belastung der Kommunen und damit zu Mindereinnahmen gekommen ist. Die kommunalpolitische Sprecherin Der Fraktion DIE LINKE mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht