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Der Tagesspiegel: DIHK fordert Verschiebung der Gesundheitsreform

Geschrieben am 23-07-2006

Berlin (ots) - Die deutsche Wirtschaft hat eine Verschiebung der
Gesundheitsreform ins Spiel gebracht. Angesichts des Kompromisses
über einen Gesundheitsfonds "wäre ich eher dafür, gar nichts zu
machen", sagte Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie-
und Handelskammertages (DIHK), dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe).
"Ich halte es für falsch, mit dem Gesundheitsfonds erneut
Einnahmeverbesserungen in den Mittelpunkt zu stellen", monierte
Braun. Der Fonds bedeute "noch mehr Staat in der Gesundheitspolitik -
das Gegenteil wäre aber richtig". "Auf der Einnahmenseite ist der
Status Quo immer noch besser als ein solcher Fonds, der für lange
Zeit die falschen Strukturen zementieren würde."

Die Koalition solle zunächst durch zusätzlichen Wettbewerb für
mehr Effizienz im Gesundheitswesen sorgen und "auf der Ausgabenseite
ansetzen". Nötig sei ein Konzept, das bei allen Beteiligten - Ärzten,
Krankenhäusern, Krankenkassen, Industrie - für mehr Wettbewerb sorge.

Bestandteil dessen könne Braun zufolge sein, für die ambulante
Versorgung in den Arztpraxen eine private Pflichtversicherung
einzuführen. "Das könnte nicht nur enorm den Wettbewerb zwischen den
Krankenkassen stärken. Gleichzeitig würden die Versicherten viel mehr
Eigenverantwortung lernen", sagte Braun. Teurer würde es dabei für
Versicherte, die häufig zum Arzt gingen, weil sie ungesund lebten
oder "den Arztbesuch als Sozialkontakt nutzen". Preiswerter sei es
dagegen für Bürger, die seltener zum Arzt gingen, weil sie gesund
lebten. Bei chronischen Erkrankungen und bei der stationären
Behandlung im Krankenhaus solle aber die gesetzliche Versicherung
bestehen bleiben, sagte Braun. Hier gehe es oft um Krankheiten, die
das Leben bedrohen können. "Diese Risiken sollten solidarisch mit
einem relativ niedrigen Beitragsniveau abgesichert werden."

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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