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Rheinische Post: Still, sauber, satt? Von Martin Bewerunge

Geschrieben am 11-09-2009

Düsseldorf (ots) - Still, satt und sauber: Auf diese drei Ziele
beschränkt sich mittlerweile die Betreuung von Senioren in vielen
deutschen Altenheimen. Vor allem still sollen sie sein, die
Gebrechlichen, Verwirrten, die im hektischen Pflegealltag schnell vom
Hilfsbedürftigen zum Hindernis werden in der Wahrnehmung von
Betreuern, die ihren Beruf lieben, ihren Job aber hassen, weil sie
hoffnungslos überfordert sind. Weil am Personal brutal gespart wird.
Weil ein Viertel der immer knapper werdenden Zeit der Pflege noch für
die Buchführung draufgeht.
Still, satt und sauber? Die Uni Witten/Herdecke belegt mit
beklemmenden Zahlen, dass selbst diese Ziele oft nicht mehr erreicht
werden. Die Hälfte der Altenheim-Bewohner ist von Mangelernährung
bedroht. Es gibt Alte, die bleiben stumm vor Scham, das eigentliche
Problem aber ist die wachsende Zahl der Dementen, die sich nicht mehr
artikulieren können, und ein Pflegepersonal, das zeitlich und
fachlich immer weniger in der Lage ist gegenzusteuern.
Still, satt, sauber zu oft trügt der Schein. Ohne bessere Ausbildung
und Bezahlung in der Pflege, ohne verbindlichere Vorgaben für die
Personalstärke steht etwas auf dem Spiel, das unsere Verfassung
ausdrücklich schützt: die Würde des Menschen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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