(Registrieren)

Contra Milchseen und Butterberge. Forsa-Umfrage ergibt: Bundesbürger wollen Mengenreduzierung statt staatlich subventionierter Überproduktion

Geschrieben am 11-09-2009

Berlin (ots) - Die überwiegende Mehrheit der Deutschen lehnt
Lager- und Exportsubventionen zur Stabilisierung der Milchpreise in
Europa ab. Das ergab eine aktuelle repräsentative Umfrage des
Meinungsforschungsinstitutes forsa, die vom Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Bund deutscher Milchviehhalter
(BDM) in Auftrag gegeben worden war. Um in Not geratenen bäuerlichen
Betrieben zu helfen, halten 56 Prozent der Bevölkerung eine Senkung
der Milchmenge für sinnvoll. Insgesamt spricht sich eine deutliche
Mehrheit von 59 Prozent dafür aus, dass die Politik "dauerhafte
Maßnahmen" ergreifen solle, um die Überproduktion an Milch in der EU
abzubauen und Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht zu bringen. Die
Mehrheit der Befragten lehnt demnach eine Liberalisierung des
Milchmarktes in der EU ab. Französische Bauern protestieren seit
gestern mit einem Milchstreik gegen das Preisdumping bei der Milch.

Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Gegen den Willen der
Bevölkerung unterstützen die EU-Kommission und die Agrarminister der
Mitgliedsstaaten die Molkereien mit Exportsubventionen, während die
Milchbauern wegen der Überproduktion reihenweise pleite gehen. Die
Menschen in Deutschland lehnen es ab, dass ihre Steuergelder in
dieses Fass ohne Boden geworfen werden. Sie fordern stattdessen eine
Senkung der Milchmenge und ihre Anpassung an die Nachfrage. Die
negativen Folgen der Exportsubventionen für die Kleinbauern in
Entwicklungsländern und für das Klima sind bekannt. Die EU-Kommission
muss endlich ihre Milchpolitik ändern, anstatt weiter weltweit
bäuerliche Existenzen zu ruinieren."

Romuald Schaber, Vorsitzender des BDM: "Eine Mehrheit hat in der
Krise gelernt, dass eine nachhaltige Wirtschaft nicht mit dem Rückzug
des Staates, sondern nur mit sinnvollen Marktregeln zu sichern ist.
Dies gilt insbesondere auch für den Milchmarkt. Die Kommission sollte
aufhören eine Politik zu verfolgen, die den Interessen der Bauern und
der Bevölkerung entgegensteht."

Bereits in der vergangenen Woche hatte ein breites Bündnis aus
Bauern-, Umwelt- und Entwicklungsverbänden sowie kirchlichen
Institutionen ein Ende der Exportsubventionen und die Senkung der
Milchmenge in der EU gefordert. Das Ergebnis der aktuellen Umfrage
verstärkt jetzt diese Forderungen der Bauern und Verbände.

Weiger: "Die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland ist an der
Seite der Milchbauern und will, dass die Milcherzeugung in
bäuerlichen Händen bleibt. Die Gesellschaft verlangt, dass ein
Strukturwandel gestoppt wird, der dazu führt, dass die Milcherzeugung
nicht mehr auf Wiesen und Weiden, sondern nur noch in wenigen
Agrarfabriken stattfindet."

Schaber: "Die Menschen in Deutschland wissen, dass es Bauernhöfe
nur so lange gibt wie für deren Produkte faire Preise gezahlt werden.
Wenn die EU-Kommission nicht einlenkt und die Milchmenge wieder auf
ein vernünftiges Maß absenkt, gehen in den nächsten Monaten
zehntausende Bauernhöfe bankrott."

Die ausführlichen Ergebnisse der BUND/forsa-Umfrage finden Sie im
Internet unter:
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/landwirtschaft/20090911_la
ndwirtschaft_umfrage_milchpreise_forsa.pdf
und auch über den Kurzlink: http://i8t.de/o7l1w0qc

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Reinhild Benning, BUND-Agrarexpertin:
Tel. 030-27586-481 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

224337

weitere Artikel:
  • ASB-Wahlprüfsteine 2009: Antworten und Stellungnahmen der Parteien jetzt auf www.asb.de Köln (ots) - Heute hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) die Antworten aller im Bundestag vertretenen Parteien zu den Wahlprüfsteinen auf seiner Homepage veröffentlicht. Die Wahlprüfsteine beziehen sich auf die wichtigsten Tätigkeitsfelder des ASB: Altenpflege, Kinder- und Jugendhilfe, Hilfen für Menschen mit Behinderung, Freiwilligenarbeit, Rettungsdienst sowie Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Alle Parteien wurden gebeten, den vorgelegten Fragenkatalog zu beantworten. So fragte der ASB unter anderem, wie die Parteien dem Fachkräftemangel mehr...

  • Klaus Ernst: Forderung nach Transaktionssteuer ist Wahlkampfgetöse Berlin (ots) - Der stellvertretende Vorsitzende der LINKEN, Klaus Ernst, hält die Ankündigung der SPD, eine Transaktionssteuer für Finanzspekulationen einzuführen, für nicht glaubwürdig. Die SPD stelle seit 11 Jahren den Finanzminister und habe keinen Finger für dieses Projekt gerührt, so Ernst. Er erklärt: Das ist Wahlkampfgetöse ohne Substanz. Die SPD stellt seit 11 Jahren den Finanzminister. In dieser Zeit wurden die Heuschrecken ins Land geholt, Hedgefonds legalisiert und Unternehmenssteuern gesenkt. Steinbrück und seine Vorgänger mehr...

  • Tag der deutschen Sprache: Bundestagswahlprogramme geprüft Erlangen (ots) - Der morgige Tag der deutschen Sprache findet rund zwei Wochen vor der Bundestagswahl statt. Welche sprachpolitischen Forderungen stellen die Parteien? Die Zeitschrift DEUTSCHE SPRACHWELT hat die Wahlprogramme der sechs im Bundestag vertretenen Parteien geprüft. Wie bereits zur Europawahl veröffentlicht sie Sprachprüfsteine, um sprachbewußten Wählern bei ihrer Entscheidung zu helfen. Denn nach einer Umfrage des Instituts für deutsche Sprache finden 78 Prozent der Deutschen, daß mehr für die deutsche Sprache getan werden mehr...

  • Erneuerbare Energien in Brandenburg:Junge Boombranche weiter unterstützen Potsdam (ots) - Deutsche Umwelthilfe, First Solar und Vestas nennen große Erfolge der Erneuerbaren Energien in Brandenburg "gute Basis" - Land soll langfristig führendes Energieland bleiben - Erneuerbare-Energien-Gesetz und aktive Industriepolitik als Garanten für tausende Arbeitsplätze und weiteren Ausbau Klima schonender und unerschöpflicher Energien Erneuerbare Energien in Brandenburg schaffen heute tausende Arbeitsplätze und sichern in Zukunft die Position des Landes als eine der führenden Energieregionen in Deutschland. Anlässlich mehr...

  • Die "grüne IAA" 2007 - und was seither geschah VDA-Präsident Wissmann verspielt Glaubwürdigkeit der deutschen Automobilindustrie Berlin (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren, vor zwei Jahren stand die Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt/M. ganz unter dem Eindruck der globalen Klimakrise. Die Autohersteller überboten sich geradezu mit der Präsentation von Konzeptstudien, die alle die gleiche frohe Botschaft verkündeten: Die Rückkehr zur ökologischen Vernunft. Kleiner sollten die Limousinen werden, bescheidener und vor allem schadstoffärmer und klimaverträglicher, kurz: das "grüne Automobilzeitalter" schien unmittelbar bevorzustehen. Eine Strategie mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht