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Westdeutsche Zeitung: Opel = von Annette Ludwig

Geschrieben am 10-09-2009

Düsseldorf (ots) - Man mag es kaum glauben, dass die unendliche
Geschichte um Opel nun doch tatsächlich ein Ende gefunden haben soll
- und noch dazu ein glückliches aus deutscher Sicht. Magna, der
Wunschkandidat der Bundesregierung, macht das Rennen;
öffentlichkeitswirksam inszeniert mitten im Bundestagswahlkampf mit
einer strahlenden Bundeskanzlerin. Viel zu schön, um wahr zu sein?
Mit der Empfehlung des GM-Verwaltungsrats, an das Magna-Konsortium zu
verkaufen, dürfte zumindest der belgische Finanzinvestor RHJI aus dem
Rennen sein. Auch der komplette Verbleib von Opel bei General Motors
scheint damit vom Tisch - doch so ganz geben die Amerikaner ihre
deutsche Tochter dann doch nicht her. General Motors will immerhin
mit 35 Prozent an "New Opel" beteiligt bleiben.
Daher muss die Frage erlaubt sein, ob Opel nun tatsächlich eine
Zukunft mit Magna und der russischen Sberbank hat, die sich die
Bundesregierung und auch die Opelaner so vorstellen. Fakt ist
nämlich, dass viele Details des Deals noch gar nicht geklärt sind. GM
will Bedingungen stellen - welche, das wurde gestern nicht gesagt.
Auch seien noch "Kernfragen" offen. Ob diese Fragen dann wirklich so
"beherrschbar" sind, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel es gestern
formulierte, ist ebenfalls noch nicht absehbar.
Welches Geschäftsmodell das Magna-Konsortium für Opel verfolgt, ist
bisher nicht so recht deutlich geworden. Und wie sich die Amerikaner
mit der Sberbank und dem russischen Autobauer Gaz strategisch
einrichten wollen, haben sie auch noch nicht gesagt. Viele Fragen
bleiben also offen. Ausgestanden ist die Sache nicht. Die Amerikaner
haben sich viele Hintertürchen offen gelassen, um möglicherweise nach
der Bundestagswahl doch noch eine andere Richtung einzuschlagen. Da
könnte es für die Bundesregierung ein böses Erwachen geben.
Die Opelaner können seit heute zwar durch-, aber noch längst nicht
aufatmen. Sie können noch immer zum Spielball der Interessen werden.
Außerdem bläst Magna die Wirtschaftskrise ebenso heftig ins Gesicht
wie dem Autobauer Gaz. Und Fakt ist auch: Selbst wenn sich der
politische Wunschkandidat Magna am Ende wirklich mit General Motors
einigt, wird ein hartes Sanierungspaket mit Stellenabbau für Opel
unumgänglich sein.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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