(Registrieren)

WAZ: "Streit passt nicht in die Zeit" - Weshalb Angela Merkel im Wahlkampf auf harmonische Töne setzt. - WAZ-Interview mit der Bundeskanzlerin

Geschrieben am 04-09-2009

Essen (ots) - Eine Neuauflage der Großen Koalition würde nach
Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) keine Stabilität mehr
garantieren. In der Krise brauche Deutschland klare Verhältnisse und
eine stabile Regierung, auf die man sich verlassen könne. "Das würde
mit der SPD nicht mehr möglich sein", sagte Merkel im Interview mit
der WAZ. Die SPD stünde "ständig unter dem Druck der Linken". Zur
Kritik von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier, sie wolle im
Wahlkampf nur auf roten Teppichen flanieren, erklärte sie, die
Menschen erwarteten von ihr nicht, "dass ich jeden Tag über andere
schlecht rede". Merkel: "Das passt nicht in die Zeit." Dafür sei die
Finanzkrise "zu ernst."
Sie werbe für eine Koalition mit der FDP, beteuerte die CDU-Chefin.
Für eine Koalition mit den Grünen sehe sie auf Bundesebene keine
Chance. Wegen der drängenden Probleme könne sie sich im Bund auch ein
Dreierbündnis mit FDP und Grünen "nicht vorstellen." Aus einer
"Ausnahmesituation wie im Saarland" könne hingegen eine solche
Konstellation erwachsen.
Als Lehre aus der Finanzkrise mahnte sie die Umsetzung der
Beschlüsse des G-20-Gipfels an. Merkel: "Kein Land, kein Akteur und
kein Finanzprodukt ohne Aufsicht." Banken sollten nicht länger wegen
ihrer hohen systemischen Bedeutung Staaten "zur Hilfe pressen
können." Risikobanken sollten nach ihren Worten mehr Eigenkapital
vorhalten müssen. Die Kanzlerin forderte eine "Risiko-Weltkarte des
Finanzsystems". Zu den Boni für Manager sagte sie, "die
Vergütungssysteme dürfen nicht dazu führen, dass die Verantwortlichen
zu hohe Risiken eingehen."
Einen Tag vor der geplanten Demonstration in Berlin gegen ein
Atommüll-Endlager in Gorleben bekräftigte Merkel, "ich halte nichts
davon, Gorleben nicht weiter zu erkunden, aber gleichzeitig zu
beklagen, dass wir keine Fortschritte für ein Endlager haben." Sie
halte auch einen schnellen Atomausstieg bis 2020 für falsch. Der
Atomwirtschaft stellte sie vielmehr in Aussicht, dass die
Restlaufzeiten der Kraftwerke verlängert werden, wenn Union und FDP
die Regierung stellen. Allerdings müssten die Betreiber im Gegenzug
"deutlich mehr Mittel für den Ausbau der erneuerbaren Energien
bereitstellen". Viele andere Staaten würden derzeit sogar neue
Kraftwerke bauen. "Das wollen wir nicht, aber wir wollen mitreden,
wenn es um die Sicherheit von Kraftwerken geht", erläuterte Merkel.
Wortlaut Politik"Wir wollen mitreden können, wenn es um die
Sicherheit von Kraftwerken geht," sagt Kanzlerin Merkel.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

222893

weitere Artikel:
  • Hüppe: Massenmorde der Nationalsozialisten an Menschen mit Behinderungen niemals vergessen Berlin (ots) - Anlässlich des siebzigsten Jahrestages des sogenannten "Euthanasie"-Erlasses erklärt der Beauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für die Belange der Menschen mit Behinderungen, Hubert Hüppe MdB: Menschen mit Behinderungen gehörten zu den ersten Opfern des verbrecherischen Nazi-Regimes. Sie wurden systematisch erfasst, zwangssterilisiert, für medizinische Versuche missbraucht und ermordet. Beim Gedenken an die Opfer des Nazi-Regimes darf diese Opfergruppe nicht vergessen werden. Daher ist eine eigene würdige Erinnerungs- mehr...

  • "Zuweiserpauschalen" nach ärztlichem Berufsrecht unzulässig München (ots) - So genannte "Kopfprämien" oder "Zuweiserpauschalen", die Krankenhäuser den Ärztinnen und Ärzten für die Zuweisung von Patientinnen und Patienten zahlen, sind nach ärztlichem Berufsrecht unzulässig. Darauf weist die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) hin. Vor allem in Ballungsräumen, wo die Konkurrenz unter den Kliniken besonders groß sei, versuchten einige Krankenhäuser - laut Medienberichten - ihre Wirtschaftlichkeit durch hohe Fallzahlen zu sichern. Sie täten dies, indem sie regelmäßig zuweisenden Ärztinnen und Ärzten mehr...

  • ZDF-Politbarometer September I 2009: Nach der Dreifachwahl: weiterhin Mehrheit für Schwarz-Gelb / Nur ein Drittel will einen härteren Wahlkampf Mainz (ots) - Nach den drei Landtagswahlen am vergangenen Wochenende legen FDP und Linke in der bundesweiten politischen Stimmung zu. Die CDU/CSU verschlechtert sich geringfügig im Vergleich zur Vorwoche und kommt jetzt auf 39 Prozent (minus 1). Damit liegt sie weiter deutlich vor der SPD, die sich ebenfalls etwas verschlechtert und noch auf 23 Prozent (minus 1) kommt. Die FDP hingegen legt deutlich auf 16 Prozent (plus 4) zu, die Linke kommt jetzt auf 9 Prozent (plus 2) und die Grünen verlieren auf 10 Prozent (minus 2). Dabei sind sich mehr...

  • Einladung zur PK: Was Parteien in der Gesundheitspolitik versprechen: Analyse der gesundheitspolitischen Wahlprogramme Berlin (ots) - Über die gesundheitspolitischen Pläne der Parteien war im Bundestagswahlkampf 2009 bisher wenig zu hören. Dabei sind die drängenden Fragen klar: Wie geht es mit der Finanzierung des Gesundheitssystems weiter? Welche Leistungen können Versicherte künftig erwarten? Wo und wie kann die medizinische Versorgung weiter verbessert und effizienter werden? Welche Antworten die Wahlprogramme der im Bundestag vertretenen Parteien auf diese Fragen geben, haben Wissenschaftler des IGES Instituts quantitativ und qualitativ analysiert. mehr...

  • Pressegespräch mit Annette Schavan am 8.9.09: Die Studierendenquote von jungen Menschen aus nichtakademischen Elternhäusern lässt sich verdreifachen - das zeigt die Bildungsinitiative STUDIENKOMPASS Berlin (ots) - Bundesbildungsministerin sieht in guten Orientierungsangeboten einen Schlüssel zu höheren Studierendenzahlen Im Rahmen der feierlichen Aufnahme von 34 Schülerinnen und Schülern aus Berlin in das Förderprogramm STUDIENKOMPASS steht die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Frau Prof. Dr. Annette Schavan, Medienvertretern für Fragen zur Verfügung. Termin: Dienstag, 08. September 2009 um 12 Uhr in Berlin (Leibniz-Gymnasium, Schleiermacherstraße 23, 10961 Berlin-Kreuzberg) 12-13 Uhr Prof. Dr. Annette Schavan, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht