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Neues Deutschland: Wendehals

Geschrieben am 03-09-2009

Berlin (ots) - »Alt raus« hatten die Grünen im Thüringer
Landtagswahlkampf plakatiert. Ist der gestrige Rücktritt von
Ministerpräsident Althaus also ein Sieg? Oder doch nur eine neue
Täuschung, weil zwar eine Personalie abgehakt werden kann, noch nicht
aber die unsägliche Politik einer CDU, die immerhin zwölf Prozent
ihrer bisherigen Wähler zur Ent-Täuschung wurde? Der Umgang der Union
mit den Ergebnissen der Landtagswahlen in Thüringen und an der Saar
könnte den Merkel-Getreuen in 24 Tagen auf die Füße fallen.
Politiker, die allzu offensichtlich vorführen, dass es ihnen nicht um
Inhalte, sondern einzig um Machtoptionen geht, hat ein Großteil der
Wähler mindestens ebenso satt wie Banker, die sich an den eigenen
Schaltern mit frischem Geld versorgen.

Die Tatsache, dass die Kanzlerin sich bis Mittwoch fest hinter
einen ihrer Lieblings-Ministerpräsidenten stellte und gestern dann
frohlockte, der Weg für Schwarz-Rot in Thüringen sei mit dessen
Abgang frei, kann ihr im Kampf ums Kanzleramt nicht wirklich zur
Ehre gereichen. Entweder sie hat aufs falsche Pferd gesetzt, was kurz
vor der Bundestagswahl nicht wirklich gut ankommt. Oder sie hat einen
der Ihren hinterrücks geopfert, damit die Thüringer Hofschranzen des
Systems Althaus das Wahldesaster dennoch in der Erfurter
Staatskanzlei überleben - dann dürfte auch manch klassischer
Unionswähler sich angewidert abwenden. Wendehälse, das müsste die
Kanzlerin eigentlich wissen, sind im Osten nicht sehr beliebt.

Originaltext: Neues Deutschland
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Neues Deutschland
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