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Neues Essay erschienen / UN-Friedensoperationen und Menschenrechte

Geschrieben am 01-09-2009

Berlin (ots) - Das Deutsche Institut für Menschenrechte plädiert
in dem soeben erschienenen Essay dafür, den Stellenwert der
Menschenrechte bei UN-Friedensoperationen umfassender und prägnanter
in den Vordergrund zu stellen. Auch sollen UN sowie Truppen stellende
Staaten das System der Untersuchung und Ahndung bei mutmaßlichen
Straftaten ausbauen.

Es fehlt ein eigener Rechtsweg, da letztlich vor keiner Instanz
mit Aussicht auf Erfolg geklagt werden kann.

Der Essay bietet einen kurzen Überblick über relevante
rechtspolitische Entwicklungen und Probleme der Praxis und endet mit
Empfehlungen an die Bundesregierung und den Deutschen Bundestag
(siehe praktische Empfehlungen weiter unten).

Wolfgang S. Heinz/Joanna Ruszkowska: "UN-Friedensoperationen und
Menschenrechte", 30 S., Deutsches Institut für Menschenrechte,
September 2009, ISBN 978-3-937714-84-4 (gedruckte Fassung).

Die Studie zum Download:
http://www.presseportal.de/go2/friedensoperation

Praktische Empfehlungen an

1. Bundesregierung
Gegenüber den Vereinten Nationen
- Rechtliche Bindung deutscher entsendeter Kräfte (u.a. Vorschlag
der "Venedig-Kommission")
- Einforderung klarer Vorgaben für Operationen und Personal
entsendende Staaten (als "standards of behaviour" oder "code of
conduct")
- Disziplinarische Untersuchung (bei UN-Friedensoperationen)

Gegenüber dem Management deutscher Einsätze

- Klare, menschenrechtsorientierte Anweisungen (insbesondere für
die Anwendung unmittelbaren Zwangs, für Festnahmen, Durchsuchungen
und andere Eingriffe in die persönliche Freiheit)
- Strafrechtliche Untersuchung (Entsendestaat)
- Vorbereitung, Aus- und Fortbildung (Informationen zu
menschenrechtlichen Normen zusätzlich zum Humanitären Völkerrecht)

Gegenüber dem Einsatzland
- Kooperation mit den Behörden des Einsatzlandes
("refoulement-Verbot")
- Beschwerdemöglichkeit und Schadensersatz für die lokale
Bevölkerung

(Optionen einer missionsinternen Beschwerdestelle, zum Beispiel
eines "mission based ombudsman")

2. Deutschen Bundestag

- Verstärkte Beschäftigung mit der menschenrechtlichen Dimension
von UN-Friedensoperationen
- Forderungen an die UN formulieren (UN-Sicherheitsrat, zuständige
Abteilungen des UN-Sekretariats etc.)
- hierzu Einforderung einer breiten Berichterstattung, die über
die

Bundesregierung hinaus auch die Expertise von Zivilgesellschaft,
Wissenschaft und internationalen Menschenrechtsorganisationen
einbezieht

- Offene, menschenrechtsorientierte Diskussion der
extraterritorialen Anwendbarkeit von Menschenrechtsabkommen,
besonders der Europäischen Menschenrechtskonvention und des
UN-Zivilpakts (Pakt über bürgerliche und politische Rechte von
1966).

Originaltext: Deutsches Institut für Menschenrechte
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51271
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51271.rss2

Pressekontakt:

Ulla Niehaus, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
T (030) 259 359 - 13, Mobil (0176) 231 797 00
E-Mail: niehaus@institut-fuer-menschenrechte.de


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