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Erfolgreichste Schulform Deutschlands nicht zerstören! / Philologenverband warnt nach den Landtagswahlen vor Plänen zur Zerschlagung der Gymnasien in Thüringen und im Saarland

Geschrieben am 31-08-2009

Berlin (ots) - Mit Nachdruck hat der DPhV-Vorsitzende Heinz-Peter
Meidinger davor gewarnt, in Thüringen und im Saarland durch den
Ausbau von Gemeinschaftsschulen oder ein verpflichtendes "längeres
gemeinsames Lernen" die bei PISA und in allen nationalen
Leistungstests erfolgreichste Schulart Deutschlands, das Gymnasium,
abzuschaffen bzw. zu zerschlagen. Eine deutlich verkürzte, womöglich
auf drei Jahre reduzierte Oberstufe nach angelsächsischem Muster wäre
kein Gymnasium mehr. Es würde so sein bisheriges Niveau auf keinen
Fall halten können, betonte der Verbandschef am Montag nach den
Landtagswahlen in Berlin.

Meidinger erklärte, dass die Schulpolitik in den Ländern wieder
zunehmend zur parteipolitischen Spielwiese und zum Experimentierfeld
radikaler Strukturreformen zu werden drohe. Er sagte: "Anstatt den
konsequenten Weg qualitativer inhaltlicher Reformen weiterzugehen,
der zuletzt bei PISA 2006 so bemerkenswerte Erfolge zeigte, streben
Linke, Grüne und SPD in Thüringen und Saarland einen radikalen Umbau
des Schulsystems an, der 20 Jahre nach dem Scheitern der deutschen
Gesamtschule wiederum Kinder und Jugendliche zu Versuchskaninchen
einer Politik nach der Maßgabe von "trial and error" machen würde."

Der DPhV, so Meidinger, sei offen für vernünftige, sachlich
begründbare Reformen mit Augenmaß. Eine ideologisch motivierte
Bildungspolitik lehne er aber ab.

Der DPhV-Vorsitzende wies ergänzend darauf hin, dass die von
Rot-Rot-Grün beabsichtigten Strukturreformen u.a. wegen notwendiger
Schulneubauten gewaltige personelle und finanzielle Ressourcen binden
würden, die an anderer Stelle im Bildungsetat fehlten. Zudem würde
die Mobilität von Eltern mit ihren Familien im Bundesgebiet weiter
eingeschränkt, weil ein Wechsel z.B. von einer Gemeinschaftsschule in
einem Bundesland ohne gymnasiale Unter- oder Mittelstufe zu einem
Gymnasium in einem anderen Bundesland enorm erschwert würde.

"Es gibt keine einzige wissenschaftliche Studie, die nachweist,
dass "längeres gemeinsames Lernen" und Gemeinschaftsschulen zu mehr
Bildungsgerechtigkeit und besseren Schulleistungen führen. Im
Gegenteil: Brandenburg ist nach Einführung der sechsjährigen
Grundschule bei der Abhängigkeit von sozialer Herkunft und
Bildungserfolg auf einen bundesdeutschen Abstiegsplatz abgerutscht!",
sagte der Verbandschef.

Für den Fall eines neuen strukturellen Schulkampfes in Deutschland
prognostizierte Meidinger den verantwortlichen Landesregierungen
riesige Umsetzungsprobleme und einen massiven Vertrauensverlust der
Betroffenen: "Eltern, Schüler und Lehrer haben die Nase voll, dass
nach jeder Landtagswahl neue Reformsäue durchs Land getrieben werden,
bevor überhaupt die laufenden bildungspolitischen Reformen bewertet
und zu Ende geführt wurden."

Originaltext: Deutscher Philologenverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57564
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57564.rss2

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de


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