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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur NRW-Kommunalwahl

Geschrieben am 28-08-2009

Köln (ots) - Die ureigenen Belange

SANDRO SCHMIDTzur Kommunalwahl in NRW

Die Prognosen lassen Schlimmes befürchten. Wenn am Sonntag rund
14,4
Millionen Nordrhein-Westfalen ab 16 Jahren aufgerufen sind, in
Städten, Gemeinden
und Kreisen ihre Abgeordneten und Bürgermeister zu wählen, könnte es
gut sein, dass
nur rund sieben Millionen vom wichtigsten demokratischen Recht
Gebrauch machen. 2004
lag die Wahlbeteiligung landesweit bei 54,4 Prozent. Und das war
bereits ein Rekordtief.
In diesem Jahr, so glauben Wahlforscher, könnte die Quote sogar unter
50 Prozent fallen.

Gerade unter Jung- und Erstwählern scheint die Lust, auf die
Verhältnisse in der eigenen,
unmittelbaren Umgebung Einfluss zu nehmen, äußerst gering zu sein.
Doch wer sich nicht
einmischt bei der Besetzung von öffentlichen Ämtern und Mandaten,
muss sich nicht
wundern, wenn dann die nach seiner Ansicht Falschen die
Entscheidungen treffen: über
die Sanierung des Bürgersteigs vor der Haustür, den Neubau von
Wohnvierteln, die Zukunft
der Schule am Ort, die Sportstätten nebenan, den Spielplatz oder das
Jugendheim.

Politikerverdrossenheit? Es ändert sich ja doch nichts? Das sind
keine stichhaltigen
Argumente. Im Gegenteil: Wer einfach die anderen machen lässt, ist
selbst Schuld an
den Verhältnissen. Niemand wird daran gehindert, sich für die
Allgemeinheit zu engagieren,
seine Freizeit zu opfern, um seinen Wohnort lebenswerter zu
gestalten, Mehrheiten
für seine Ansichten zu suchen, einer der Dutzenden von Parteien
beizutreten, künftig
selbst zu kandidieren. Sich auf der Couch zurückzulehnen und zu
meckern, ohne sich
- und sei es nur durch den Minimalaufwand der Stimmabgabe - selbst
einzubringen, ist
dagegen wohlfeil.

In Afghanistan, Iran und nicht nur dort riskieren Menschen
Gesundheit und
Leben, wenn sie in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft zur Wahl
gehen - hierzulande
"droht" höchstens der Verlust einer halben Stunde an Freizeit. Sind
die Hälfte der
Bürger an Rhein und Ruhr so gleichgültig geworden, dass es sie nicht
einmal interessiert,
wer über ihre ureigenen Belange befinden darf?

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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