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Oskar Lafontaine im RTL-Sommerinterview: Rückkehr in SPD ist "kühne Interpretation"

Geschrieben am 28-08-2009

Köln (ots) - Links-Fraktionschef Oskar Lafontaine hat in einem
RTL-Interview am Freitag seine Äußerungen über eine mögliche Rückkehr
in die SPD relativiert. "Das war ein Interview, wo dann diejenigen,
die das vernachrichtlicht haben, sehr zugespitzt haben", so
Lafontaine in dem RTL-Sommerinterview am Freitag in Saarbrücken. "Ich
habe darauf hingewiesen, dass die SPD immer noch am Krieg festhält,
dass sie immer noch den Sozialabbau mit Hartz IV und Agenda 2010
rechtfertigt und habe gesagt, wenn sich das alles mal ändert, dann
ändert sich die Lage. So waren meine Worte. Daraus zu interpretieren,
er könne sich vorstellen, das ist eine kühne Interpretation. ...Die
SPD hat solche Berührungsängste zu uns, dass man einfach zur Zeit
über solche Dinge überhaupt nicht reden kann."

Einen Kurswechsel innerhalb der SPD bei der Frage nach einer
gemeinsamen Koalition mit den Linken auch auf Bundesebene wollte
Lafontaine in dem RTL-Sommerinterview nicht ausschließen: "Es könnte
sein, dass wenn die Umfragen richtig sind, die man jetzt so hört und
die SPD eben ein schlechtes Ergebnis hat, dass dann doch viele
Sozialdemokraten sagen, der Weg der letzten zehn Jahre war völlig
falsch, wir haben die Wählerschaft fast halbiert, wir haben die
Mitgliederschaft fast halbiert." Es sei möglich, dass es dann zu
einer Veränderung kommen könnte, so Lafontaine weiter.

Sollten die Linken bei den Landtagswahlen in Thüringen mehr
Stimmen als die SPD bekommen, würden sie laut Lafontaine im Falle
einer Regierungsbildung auch das Amt des Ministerpräsidenten für sich
beanspruchen. Für einen etwaigen Anspruch der SPD habe er dann kein
Verständnis. "Wir leben in einem parlamentarischen System. Da gibt es
Regeln und die Regel ist, in einer Koalition stellt die stärkste
Fraktion den Regierungschef. Und nur, weil die SPD Blähungen hat,
werden wir davon nicht abgehen."

Bei den Landtagswahlen im Saarland, in die er als Spitzenkandidat
seiner Partei geht, sieht Lafontaine nach wie vor Chancen auf ein
rot-rot-grünes Bündnis. "Die Chance ist einfach da nach allem, was
wir sehen. Ob es dazu kommt, wird sich nach der Wahl klären." Der
amtierende Ministerpräsident Peter Müller (CDU) habe "soviel Angst
vor den Wählern, dass er hofft, dass die Wahlbeteiligung möglichst
niedrig ist. Wir hoffen natürlich, dass die Wahlbeteiligung hoch ist
und dass seine Rechnung nicht aufgeht."

Sollte er sein Ziel verfehlen, Ministerpräsident im Saarland zu
werden, sähe er dies nicht als persönliche Niederlage. "Unser
Anspruch war, hier ein starkes Ergebnis zu haben. Wir werden auch
nach den schlechtesten Umfragen dreimal so stark sein wie in anderen
westlichen Ländern. Es ist jetzt schon klar, dass wir die Gewinnerin
der Wahl sein werden. Insofern sehe ich dem Sonntag sehr gelassen
entgegen. Alle anderen werden mächtig verlieren."

Das Interview führte "RTL Nachtjournal"-Moderatorin Ilka
Essmüller. Die wichtigsten Ausschnitte aus dem Gespräch zeigt "RTL
Aktuell" um 18.45 Uhr. Im Anschluss an das "RTL-Nachtjournal"
überträgt RTL ab 00.20 Uhr das gesamte Sommer-Interview.

Das nächste Sommerinterview führt RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel
am 2. September in Kiel mit dem SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter
Steinmeier.

Originaltext: RTL
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7847
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7847.rss2

Pressekontakt:
RTL
Kommunikation
Matthias Bolhöfer
Telefon: 0221 / 456 4227
Fax: 0221 / 456 4293
matthias.bolhoefer@rtl.de


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