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Rheinische Post: Checkliste im OP Kommentar Von Wolfram Goertz

Geschrieben am 27-08-2009

Düsseldorf (ots) - Die Rechte des Patienten ist unantastbar. Er
soll an der linken Hand operiert werden. Leider ist das dem Operateur
entgangen. Den Irrtum bemerkt er zu spät. Der Patient bemerkt ihn
nach dem Aufwachen. Der Prozess ist so gut wie gewonnen. Der so
genannte Kunstfehler ist gar keiner, er ist Zeichen von
OP-Schlamperei, schlechter Organisation, Fahrlässigkeit. Derlei kommt
selten vor in Kliniken, aber genau diese Fälle werden immer
öffentlich. Häufig sind sie dem System geschuldet: immer mehr
Patienten, immer kürzere Liegedauer, immer weniger Betten, immer mehr
Bürokratie für Ärzte. Dieses System muss Aussetzer produzieren. Die
Klagefreudigkeit der Patienten hängt gewiss mit der gesunkenen
Ehrfurcht vor dem Weißkittel zusammen. Allerdings enden viele
Prozesse auch mit der Erkenntnis, dass ein Arzt gar nicht versagte,
sondern Unmögliches nicht möglich machen konnte. In der Zukunft
helfen jedenfalls standardisierte Verfahren, welche die Fehlbarkeit
eines OP-Teams entschärfen. Vor jeder Operation sollte es eine
Checkliste prüfen, wie es Flugkapitäne vor dem Start tun. Der Patient
sollte vor seiner Operation fragen, ob die Ärzte solche Listen
abarbeiten. Sonst hängt er sich besser ein Schild um: Linke Hand
operieren!

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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