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Neue Westfälische: Ackermann-Essen Skandälchen ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Geschrieben am 25-08-2009

Bielefeld (ots) - Dieser Wahlkampf ist zum Heulen. Alles, was
wirklich wichtig ist, wird unter den Teppich gekehrt. Es gibt keine
öffentliche Debatte darüber, wer die Zeche für diese Wirtschaftskrise
zahlen soll. Es existiert auch keine Diskussion darüber, wie die von
Union und FDP geforderten Steuerentlastungen jemals gegenfinanziert
werden sollen oder was passiert, wenn die Kurzarbeit für viele
Beschäftigte doch in Arbeitslosigkeit mündet.
Dafür gibt es Scheingefechte und Ablenkungen zuhauf. Skandälchen
werden zu großen Empörungsorgien aufgepumpt. Die Dienstwagennutzung
von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt fällt in diese Kategorie. Es
ist zwar richtig, dass die SPD-Politikerin auf die Vorwürfe falsch
und unsensibel reagiert hat, aber es handelt sich hier nicht um ein
Schicksalsthema, das wochenlang die Spalten füllen müsste.
Auch bei dem Essen, das Bundeskanzlerin Angela Merkel für Josef
Ackermann ausgerichtet hat, handelt es sich höchstens um ein
Skandälchen. Abendessen für externe Gäste aus Wirtschaft und Kultur
sind im Kanzleramt nicht ungewöhnlich. Auch Gerhard Schröder, der
"Genosse der Bosse", hat sich gerne Unternehmer eingeladen.
Auf das Ackermann-Essen von 2008 könnte aller höchstens der
schwäbische Begriff Geschmäckle zutreffen. Das wäre etwa dann der
Fall, wenn die Kanzlerin auf ihr Hausrecht verzichtet und Josef
Ackermann selbst die Gästeliste diktiert hätte. Warum sollte gerade
der Chef der Deutschen Bank ein solches einzigartiges Privileg
genießen?
Dass Ackermann als besonders enger Freund erscheint, kann Merkel
nicht recht sein. Im Wahlkampf schießt sie in ihren Reden am
stärksten gegen die Banker und die Finanzwelt. Nun zeigt sich, dass
sie kurz vor der Finanzkrise offenbar noch ganz anders dachte. Ein
bisschen peinlich ist das schon.

Originaltext: Neue Westfälische
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de


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