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Weser-Kurier: Bremer Reeder Stolberg fordert UN-Hilfsaktion gegen Piraterie vor Somalia - Eskalation steht bevor - Bewaffnete Geiselbefreiung kategorisch abgelehnt

Geschrieben am 20-08-2009

Bremen (ots) - Der Bremer Unternehmer Niels Stolberg, Eigner der
weltweit führenden Schwergutreederei Beluga Shipping, hat die
Bundesregierung aufgefordert, sich im Kampf gegen die Piraterie am
Horn von Afrika zu engagieren. Der Einsatz von Kriegsschiffen sei
mittelfristig zwar nötig, drohe aber zu verpuffen und werde das
Problem nicht lösen. "Wir brauchen ein effektives Hilfspaket der
internationalen Gemeinschaft an Land", sagte Stolberg dem WESER
KURIER (Freitagsausgabe). Mit einem Fischereiprogramm müsse den
Menschen eine wirtschaftliche Grundlage zurückgegeben werden. Dafür
müsse die Staatengemeinschaft Geld zum Aufbau einer Fangflotte und
der nötigen Infrastruktur bereitstellen und die Hoheitsgewässer auf
eine Entfernung von bis zu 200 Seemeilen ausdehnen. Aus dieser
Schutzzone seien alle anderen Fischfangnationen zu verbannen. Die
Kosten schätzt Stolberg auf rund eine Milliarde Euro. "Wenn wir nicht
schnell handeln, wird die Situation eskalieren", warnte der Reeder.
Neben der organisatorischen und technischen Aufrüstung der Piraten
fürchte er vor allem eine Verknüpfung von Piraterie und Terrorismus.
Dann könnten seiner Ansicht nach auch Kreuzfahrtschiffe mit mehreren
hundert Passagieren zum Ziel der Angriffe werden.

Die Bundesregierung sieht er in der Pflicht, mit einer Initiative
bei den Vereinten Nationen aktiv zu werden und sich federführend an
der Entwicklung einer langfristigen Strategie zu beteiligen.
Deutschland mit einer der weltweit größten Handelsflotten sollte ein
vitales Interesse daran haben, die Seewege wieder sicher zu machen.
"Und wir verfügen über das Know How und die Erfahrungswerte, um eine
Strategie für eine funktionierende Entwicklungshilfe zu entwerfen,
die über ein reines Ernährungsprogramm hinaus geht." Darüber hinaus
stünden in Deutschland auch Werftkapazitäten für den Bau der
Fischfangflotte bereit.

Stolberg war im August 2008 als einer der ersten deutschen Reeder
selbst Opfer der somalischen Piraten geworden. Der Schwergutfrachter
"BBC Trinidad" war erst nach drei Wochen gegen Zahlung eines
Lösegeldes in Höhe von 1,1 Millionen Dollar wieder freigekommen. Auch
künftig werde es Lösegeldzahlungen geben. "Wenn ein Schiff erst
einmal gekapert ist, bleibt in der Regel gar nichts anderes übrig."

Eindringlich warnte Stolberg vor Überlegungen, in Geiselhaft
genommene Besatzungen notfalls auch mit militärischer Gewalt aus den
Händen der Piraten zu befreien. Auch eine Grundgesetzänderung, die
der Bundesmarine solche Aktionen erlauben würde, lehnte er strikt ab.
"Ein Schiff lässt sich nicht ohne Blutvergießen zurückerobern."

Originaltext: Weser-Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2

Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@btag.info


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