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Südwest Presse: Kommentar zum Sauerland-Prozess

Geschrieben am 10-08-2009

Ulm (ots) - Geständnis ist nicht gleich Geständnis. Aber das, was
die Sauerland-Gruppe um Fritz G. in den vergangenen Wochen gegenüber
Mitarbeitern des Bundeskriminalamts ausgesagt hat, kommt einer
mittleren Sensation gleich. In fast schon erschreckender Offenheit
hat der Anführer der Viererbande gestern vor Gericht Einblicke
gegeben, wie aus einem jungen Mann aus gutem Hause ein kaltblütiger
Terrorist werden kann.
Erschreckend schon deshalb, weil seit gestern klar ist, dass der
Student aus Ulm aus freien Stücken in den Heiligen Krieg ziehen
wollte, um im Namen der Religion so viele Menschen zu töten wie
irgend möglich. Und zwar nicht fremdgesteuert und ohne jede
Gehirnwäsche oder Manipulation.
Erschreckend auch, wie relativ unkompliziert sich Wege auftun, auf
denen sich Menschen an aller Art Waffentechnik ausbilden lassen und
sonstige Grausamkeiten erlernen können. Wenn die Ziele nicht so
kaltschnäuzig und berechnend festgelegt worden wären, fast käme einem
die Geschichte eines verhinderten Abenteuerspiels in den Sinn.
Aber die vier Angeklagten sind weder dumme Jungs noch fehlgeleitete
Rambos. Sie sind letztlich das gefährliche Produkt einer Zeit, in der
auf Krieg als Fortsetzung der Politik gesetzt wurde. Und mithin ist
dieser Fall in seiner ganzen Dimension ein Beleg dafür, wie dringend
notwendig die Rückkehr von Politik und Diplomatie auf die
internationale Bühne sind.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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