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Westdeutsche Zeitung: Mallorca = Von Wolfgang Radau

Geschrieben am 10-08-2009

Düsseldorf (ots) - Die Freiheitskämpfer von vorgestern

Seit nunmehr 50 Jahren überziehen die selbsternannten
"Freiheitskämpfer" der Eta, die in Wirklichkeit heimtückische
Bombenleger und Mörder sind, Spanien mit Terror. Daheim im Baskenland
hat die Eta so gut wie keine Sympathien mehr. Allenfalls 4 Prozent
Unbelehrbare sind noch für den Einsatz von Gewalt bei der
Verwirklichung des Traumes von einem unabhängigen Baskenland. Das
Gros der Basken hat sich in Spanien und in Europa eingerichtet - was
die Freiheitskämpfer von vorgestern nicht daran hindert, zum 50.
Jahrestag mit Bombengewalt zu signalisieren: Wir sind noch da!
In der Vergangenheit haben die Unabhängigkeits-Terroristen stets
betont, gegen den Staat vorgehen zu wollen, nicht aber gegen die
Menschen. Eine blutige Spur von 830 Toten und über 2000 Verletzten
bei mehr als 4000 Attentaten spricht da eine andere Sprache. Nach dem
Sturz des Diktators Franco ist der Hass der Untergrund-Banditen
nahtlos auf König Juan Carlos übergegangen. Und nun, wo sich die
Bombenleger offensichtlich auf der Ferieninsel Mallorca festgesetzt
haben, müssen eben Urlauber und Einheimische, die von den Urlaubern
leben, dran glauben. Terror zerstört Vertrauen von Menschen in
Menschen - genau das beabsichtigen die Attentäter in ihrem Zynismus.
Und die spanische Polizei? Der geht es so wie es auch der deutschen
Polizei in vergleichbaren Fällen gegangen ist oder gehen würde. Sie
tappt im Dunkeln, sucht mit 1600 Mann nach der sprichwörtlichen Nadel
im Heuhaufen, verwandelt die Mittelmeerinsel kurzzeitig in eine
Mausefalle und muss am Ende einsehen, dass zuviel Überwachung,
Kontrolle und Razzia genau zu dem Ergebnis führt, das die
Eta-Jubilare anstreben: zu Verunsicherung, zu Veränderung der
Urlaubsgewohnheiten, zu nachhaltiger Schädigung der Tourismusbranche.
Hilflos, wie die spanischen Ermittlungsbehörden derzeit noch sind,
reagiert auch das Auswärtige Amt in Berlin. Den rund 200 000
Deutschen, die um diese Zeit auf den Balearen Urlaub machen, geben
die krisenerprobten Experten den guten Rat, Menschenansammlungen zu
meiden. Wie sinnig - gerade wegen dieser sogenannten
Menschenansammlungen reist doch ein guter Teil der Pauschaltouristen
Jahr für Jahr nach Mallorca.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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