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RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Dienstwagenaffäre

Geschrieben am 09-08-2009

Heidelberg (ots) - Nach dem Freispruch 1. Klasse durch den
Bundesrechnungshof hatte Steinmeier gar keine andere Wahl, als Ulla
Schmidt und damit eine politische Hypothek in sein Kompetenzteam zu
integrieren. Was die gesundheitspolitische Sachkunde angeht, tut er
daran sicher gut daran. Aber die Selbstgerechtigkeit, mit der Frau
Schmidt auf den dienstrechtlichen Persilschein reagiert, ist fehl am
Platz: Den Buchstaben nach mag sie die Vorschriften eingehalten
haben. Aber zwischen formaler Korrektheit und gefühlter
Anstandsverletzung bleibt eine Kluft. Denn der Prüfbericht sagt
nichts darüber, ob es auch angemessen war, in den Urlaub nach Spanien
zu fliegen, den Fahrer mit Sohn und Wagen nachkommen zu lassen, um
die dienstliche Notwendigkeit dieser kostspieligen Maßnahme durch ein
paar fragwürdige, konstruiert erscheinende Termine zu rechtfertigen.
Aber Ulla Schmidt hat's begriffen: Mit dem Versprechen, Dienst und
Urlaub künftig strikter zu trennen, bestätigt sie genau den Vorwurf,
dies sei hier nicht geschehen. Und sie muss zur Kenntnis nehmen, dass
der augustinische Satz auch für sie gilt: Nicht die Taten bewegen die
Menschen, sondern die Worte über die Taten. Weil sie der Kommentar
zum Handeln sind. Also das, was Wähler wirklich bewegt.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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