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Westdeutsche Zeitung: NRW-Strafverfolgungsstatistik = von Frank Uferkamp

Geschrieben am 07-08-2009

Düsseldorf (ots) - In diesen Tagen der schlechten Nachrichten sind
positive Tendenzen wertvoller denn je: Wenn in NRW die Zahl der
verurteilten Jugendlichen stark sinkt, ist das ein Grund zur Freude.
Dieser Fakt setzt einen starken Kontrapunkt zu all den Skeptikern,
die seit Jahren mit dem ewigen Mantra "Früher war alles besser" die
Verwahrlosung der heutigen Jugend beklagen. Angefangen bei den
schlechten deutschen Ergebnissen der Pisa-Studie über die schräge
Mode bis hin zu den persönlichen Erfahrungen auf der Straße: Bei
vielen Erwachsenen hat die heutige Jugend den Verlierer-Stempel auf
die Stirn tätowiert.
Dass die Welt nicht immer krimineller wird, dass es keine Spirale der
ständig wachsenden Jugendkriminalität gibt, beweist die neue
NRW-Statistik. In Zeiten der sich verschärfenden sozialen Problemen,
steigender Arbeitslosigkeit und auch wachsender Armut ist ein
Rückgang der jungen Verurteilten um rund 13 Prozent ein sehr guter
Wert. Länder wie etwa Frankreich, Großbritannien oder Italien wären
stolz auf diese Entwicklung. NRW kann es auch sein. Denn das Land hat
bereits vor Jahren wirksame Modelle gegen die Jugendkriminalität
aufgelegt.
Paradox: Die gleiche Justizministerin Roswitha Müller-Piepenkötter,
die beim Foltermord in Siegburg und bei den Justiz-Pannen in
Mönchengladbach ein so schwaches Bild abgegeben hat und dafür
eigentlich hätte zurücktreten müssen, brachte mit dem Projekt "Gelbe
Karte" eine gute Initiative gegen die Jugendkriminalität auf den Weg.
In Remscheid erfunden, wird mit dieser Methode Jugendlichen bei
kleineren Delikten so etwas wie eine letzte Mahnung verabreicht,
bevor sie tatsächlich vor den Richter und damit vielleicht auch ins
Gefängnis müssen. Das ist wesentlich intelligenter, sozialer und auch
preiswerter als eine Verwahrung hinter Gittern.
Fehlt nur noch die notwendige finanzielle Ausstattung der Justiz. Das
ist das große Manko auch unter der schwarz-gelben Landesregierung. Es
fehlt - wie bei der alten rot-grünen Landesregierung auch - an
Drogenberatern in der Zivilgesellschaft wie hinter Gittern, es
mangelt auch an Betreuung für gefährdete Personen, also an der
klassischen Vorbeugung. Der Trend der Statistik muss in den kommenden
Jahren verstetigt werden.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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