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Der eigene Chef: Für viele eine Alternative zur Arbeitslosigkeit, auch in der Grundsicherung

Geschrieben am 05-08-2009

Nürnberg (ots) - Der Schritt in die Selbstständigkeit ist nicht
nur eine Alternative zur Arbeitslo-sigkeit, sondern auch die beste
Möglichkeit, die eigenen Ideen zu verwirklichen, sich zu entfalten.
Gerade in wirtschaftlich unruhigen Zeiten nimmt die Zahl an
Existenzgründungen zu. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) unterstützt
dies mit Beratung und unterschiedlichen finanziellen Hilfen.

Auch Arbeitsuchende in der Grundsicherung sehen die eigene
Existenzgründung als Chance, wieder beruflich Fuß zu fassen. Seit
Jahresbeginn wurden rund 12.000 Emp-fänger von Arbeitslosengeld II
(ALG II) durch die Jobcenter in die Selbstständigkeit be-gleitet,
angefangen von der Entwicklung der Geschäftsidee, über die
Unterstützung in Finanzierungsfragen bis hin zur Geschäftseröffnung,
im Jahr 2008 waren es rund 25.000. Hoch ist vor allem der Anteil der
Männer zwischen 30 und 50 Jahren.

"Unser Ziel ist es, den Hilfebezug und die Abhängigkeit von
Sozialleistungen in abseh-barer Zeit und vor allem dauerhaft zu
beenden. Die Selbstständigkeit kann hier eine realistische Option
sein. In vielen Grundsicherungsstellen haben wir spezielle
Fach-kräfte, die rund um das Thema Selbstständigkeit beraten und
informieren", so Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der BA. Eng vernetzt
hat man sich vor Ort mit Kammern, Kredit-instituten, Bildungsträgern
und Arbeitgeberverbänden. "Gerade in Krisenzeiten nehmen die
Existenzgründungen zu. Daher rechnen wir in den kommenden Monaten mit
einem steigenden Beratungsbedarf".

Dass die Existenzgründungen von Hartz IV-Empfängern durchaus
erfolgreich sind, zeigt ein Blick in die Statistik. Fast 90 Prozent
der geförderten Selbstständigen sind sechs Monate nach der Förderung
weiterhin auf dem Arbeitsmarkt. Nur jeder Zehnte kehrt nach einem
halben Jahr in die Arbeitslosigkeit zurück. "Eine Bilanz, die sich
durchaus sehen lassen kann. Statistisch gesehen, werden mit jeder
Existenzgründung innerhalb der ersten zwei Jahre mindestens zwei neue
Arbeitsplätze geschaffen. Dies unterstreicht die Bedeutung guter
Beratung und guten Coachings", meint Alt.

Es gibt jedoch auch Entwicklungen, die aufmerken lassen. Ende 2008
gab es 114.000 Selbstständige in der Grundsicherung, zwei Jahre zuvor
waren es 56.000. Damit hat sich die Zahl der sogenannten
"aufstockenden Selbstständigen" fast verdoppelt und der Trend setzt
sich weiter fort. Dies zeigt, dass immer mehr Selbstständige mit
ihrem Einkommen nicht das Existenzminimum absichern können. Über die
Hälfte der selbst-ständig tätigen Hilfebedürftigen haben monatlich
weniger als 400 Euro Einkommen. Aufgrund von Auftragsmangel oder der
derzeit schlechten wirtschaftlichen Rahmenbe-dingungen sind sie auf
zusätzliche Leistungen aus der Grundsicherung angewiesen.

"Diese Entwicklung ist natürlich bedenklich. Hier brauchen wir
zusätzliche Angebote, um die Hilfebedürftigkeit nachhaltig zu
beenden. Die Grundsicherungsstellen organisie-ren professionelle
Beratungsangebote, bieten berufsbegleitende Qualifizierungen oder
vermitteln ergänzende Beschäftigung", so Alt.

Den aktuellen Bericht zur Selbstständigkeit im SGB II gibt es im
Internet unter http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statisti
k/interim/arbeitsmarktberichte/berichte-broschueren/grundsicherung.sh
tml

Hintergrund: Finanzielle Unterstützung von Exstenzgründern in der
Grundsicherung

Mit dem sogenannten Einstiegsgeld können ALG II-Empfänger
finanziell unterstützt werden. Das Einstiegsgeld wird für längstens
24 Monate gewährt und kann 50 bis ma-ximal 100 Prozent der
Regelleistung betragen. Neu ist, dass im SGB II zusätzliche
Zu-schüsse oder Darlehen zur Eingliederung von Selbstständigen
gewährt werden kön-nen. Diese können für die Beschaffung von
Sachgütern gezahlt werden. Die Zuschüs-se betragen maximal 5.000
Euro. Ein Darlehen kann den Höchstbetrag für Zuschüsse übersteigen.
Unter Umständen können Zuschüsse und Darlehen kombiniert wer-den.
Sachmittel können zum Beispiel sein: Betriebs- und
Geschäftsausstattungen (PC und Software, Telefonanlage, Kopierer,
Mobiliar o.ä.), Marketing und Vertrieb unter-stützende Investitionen
(Erstellung Homepage, Werbemittel...), Fahrzeuge, Maschinen,
Werkzeuge usw.

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet un-ter www.ba-audio.de.

Originaltext: Bundesagentur für Arbeit (BA)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6776
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6776.rss2

Pressekontakt:
Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487


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