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Der Tagesspiegel: SPD-Europaabgeordnete Roth-Behrendt warnt vor Panikmache bei Schweinegrippe / Kritik an Massenimpfung wird lauter

Geschrieben am 01-08-2009

Berlin (ots) - Berlin - Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses
im Europaparlament, Jo Leinen (SPD), hat mit seiner Prognose, bis zum
Herbst werde in der EU die Zahl der Schweinegrippe-Fälle auf
mindestens eine Million steigen, Kritik ausgelöst. "Ich würde heute
niemals eine Zahl nennen", sagte die Vizepräsidentin des
EU-Parlaments, Dagmar Roth-Behrendt, dem "Tagesspiegel am Sonntag".
"Sicher ist die Schweinegrippe eine gefährliche Infektion, aber das
ist auch kein Grund, Panik zu schüren", sagte die SPD-Politikerin,
die ebenfalls dem Gesundheitsausschuss des EU-Parlaments angehört.
Wie sich die Krankheit in Europa weiter entwickeln werde, könne im
Moment nicht einmal das Europäische Zentrum für die Prävention und
die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in Stockholm sagen, erklärte
Roth-Behrendt weiter. Gemeinsam mit dem ECDC und der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) verfolgt die EU-Kommission den
Verlauf der Schweinegrippe und koordiniert Gegenmaßnahmen in den
EU-Mitgliedstaaten.

Unterdessen warnten Arzneiexperten vor möglicherweise schwer
wiegenden Nebenwirkungen bei der geplanten Massenimpfung gegen die
Schweinegrippe. Der Virologe Alexander Kekulé sagte der Zeitung, man
müsse angesichts der Erfahrung, dass die Erkrankung meist harmlos
verlaufe, diskutieren, ob man bei der Zulassung von Impfstoffen "nun
nicht noch ein paar zusätzliche Sicherheitsebenen einzieht".

Der Bremer Pharmakologe Peter Schönhöfer sagte dem "Tagesspiegel
am Sonntag", dass in den USA bereits in den Siebzigerjahren ein
Impfstoff gegen Schweinegrippe zurückgezogen werden musste, da es
dort bei Impfungen zu einer "auffälligen Häufung überschießender
Immunreaktionen mit Nervenlähmungen" gekommen sei. Der Impfstoff, mit
dem nun die neue Grippe bekämpft werden solle, sei "nach dem selben
Strickmuster" gebaut. Schönhöfer kritisierte die Impfaktion auch aus
Gründen der Verhältnismäßigkeit. Die Gefahr werde übertrieben
dargestellt. Allerdings gehe es für die Pharmabranche um ein großes
Geschäft, mit einer Impfkampagne könne man "viel Geld verdienen".

Die Meldung steht Ihnen bei Nennung der Quelle "Tagesspiegel am
Sonntag" ab sofort zur Verfügung. Bei Rückfragen: Tel. 030-26009-228

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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