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Erschütterndes Versagen im Fall Jennifer: Bundesvereinigung Lebenshilfe kritisiert Untätigkeit der Behörden und mangelnde Unterstützung für die Familie

Geschrieben am 31-07-2009

Berlin (ots) - Jennifer hat Windeln getragen und konnte nicht
sprechen, als das Jugendamt sie vor zwei Wochen aus der Lübbenower
Wohnung holte. Dabei könnte das geistig und körperlich behinderte
Mädchen bald die siebte Klasse besuchen. Doch niemand hakte nach, als
Jennifer ihren Einschulungstermin im Jahr 2002 verpasste. Nicht das
Jugendamt, nicht das Schulamt. Obwohl die Familie den Behörden längst
aufgefallen war, wie der uckermärkische Landrat Klemens Schmitz
einräumt. Erst nach wiederholten Hinweisen aus der Nachbarschaft
reagierte das Amt. "Es ist unfassbar, dass ein Kind so durch das Sieb
der zuständigen Behörden fallen kann", sagt Robert Antretter,
Bundesvorsitzender der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit
geistiger Behinderung. Dabei gibt es - auch durch die Lebenshilfe -
viele Möglichkeiten der Beratung und Unterstützung für Eltern und
ihre Kinder mit geistiger Behinderung. Die Chance der Frühförderung,
der Besuch einer integrativen Kindertagesstätte, einer Schule - all
dies blieb Jennifer verwehrt. "Wir fragen uns", sagt Jeanne
Nicklas-Faust, Stellvertretende Bundesvorsitzende der Lebenshilfe,
"ob bei einem Kind ohne Behinderung das Versäumen der Schulpflicht -
die ja für alle Kinder gilt - nicht schneller zu einem Eingreifen der
Behörden geführt hätte."

Auch der jüngste Behindertenbericht der Bundesregierung bilanziert
Mängel bei der Integration von Menschen mit Behinderung. Dabei hat
die Bundesrepublik die UN-Konvention über die Rechte für Menschen mit
geistiger Behinderung im März 2009 ratifiziert. Die Lebenshilfe
fordert, dass dieses Übereinkommen nun zügig umgesetzt wird. Dazu
gehört auch, dass Eltern und ihre Kinder in Krisensituationen
rechtzeitig unterstützt werden.

Abdruck honorarfrei - Belegexemplar erbeten

Originaltext: Bundesvereinigung Lebenshilfe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59287
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59287.rss2

Pressekontakt:
Bundesvereinigung Lebenshilfe
für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kerstin Heidecke
Telefon 030 / 20 64 11 -141, Fax -241
E-Mail: kerstin.heidecke@lebenshilfe.de


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