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Lausitzer Rundschau: Zur BayernLB und möglichen Boni-Zahlungen / Geplatzter Versuchsballon

Geschrieben am 28-07-2009

Cottbus (ots) - Michael Kemmer, Vorstandsvorsitzender der
Bayerischen Landesbank (BayernLB), ließ einen Versuchsballon steigen,
der sogleich mit lautem Knall platzte. Ganz vorsichtig deutete er in
einem Interview an, dass man an die Tüchtigen unter den
Bankmitarbeitern vielleicht wieder Boni verteilen könnte, nachdem -
leider, leider - die zusätzlichen Zahlungen für 2008 gestrichen
worden seien. "Unsere Mitarbeiter" formulierte der Chefbanker
vornehm, "haben das verstanden".
Donnerwetter! Wenn Banker verstehen, dass sie für ein Jahr, in
welchem der Steuerzahler ihre Bank mit zehn Milliarden in Cash und
weiteren Milliarden in Garantien vor dem Absturz retten musste, keine
Boni bekommen, dann ist ja vielleicht noch nicht alles verloren.
Grundsätzlich aber scheint der Anspruch auf zusätzliche Zahlungen
neben dem Gehalt bei Bankern genetisch festgelegt zu sein. Denn sonst
würde Vorstandschef Kemmer nicht auf die Idee kommen, die
Sonderzahlungen für 2009 schon wieder ins Gespräch zu bringen.
Hätte der Freistaat Bayern nicht mit Steuermilliarden eingegriffen,
hätte die BayernLB mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
das Schicksal von Lehman Brothers geteilt. Jetzt schon wieder
Bonuszahlungen ins Gespräch zu bringen, zeugt von einer politischen
Instinktlosigkeit, die man dem BayernLB-Krisenmanager Kemmer nicht
zugetraut hätte.
Sicherlich kann nur ein kleiner Teil der BayernLB-Mitarbeiter für das
Milliarden-Desaster verantwortlich gemacht werden. Und sicher gibt es
bei der BayernLB viele Mitarbeiter, die sich weit über ihre
vertraglichen Pflichten hinaus engagieren, um die Bank wieder in
sichereres Fahrwasser zu bringen. Aber Boni-Zahlungen für die
Mitarbeiter einer maroden öffentlichen Bank und auf Kosten der
Allgemeinheit sind nun wirklich das schlechteste Signal, das man in
der gegenwärtigen Lage geben kann.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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