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Südwest Presse: Kommentar zu Kita-Einigung, Ausgabe vom 28.07.2009

Geschrieben am 27-07-2009

Ulm (ots) - Eine gute Nachricht für die Eltern kleiner Kinder: Mit
Streiks in Kindertagesstätten müssen sie nach den Ferien nicht mehr
rechnen. Überschaubare Gehaltssteigerungen für Erzieherinnen und
Verbesserungen beim Gesundheitsschutz sind beschlossene Sache. Dem
Kompromiss ist monatelanges Gezerre vorausgegangen. Allein mit leeren
öffentlichen Kassen lässt sich das nicht begründen.
Erziehung und Bildung haben großes Gewicht - bevorzugt in Reden.
Finanziell erfahren Erzieherinnen und Erzieher die Wertschätzung
nicht. Mit ihren Gehältern können sie nach einer vierjährigen
Ausbildung oft nicht einmal mit einer Reinigungskraft konkurrieren.
Dabei sind die Anforderungen in den Kindergärten gestiegen. Intensive
Schulvorbereitung gehört dazu wie das Training der deutschen Sprache.
Mit der bloßen Bändigung kleiner Energiebündel ist es nicht mehr
getan. Bildung fängt heute im Kindergarten an. Das ist politisch
gewollt. Darauf haben sich Erzieher einzustellen. Unangetastet
bleiben sollte nur das niedrige Lohnniveau.
Dass es wieder ein typischer Frauenberuf ist, bei dem das Klagen über
leere öffentliche Kassen so laut erklingt, ist kein Zufall. Geld wird
schnell zur Hand genommen, wenn es um "harte Werte" geht, um
Straßenbau und Stadtsanierung. Dann wird auf Konjunkturpakete
zurückgegriffen. Zukunftsorientierung heißt jedoch Bildung statt
Beton. Der Weg zu dieser Erkenntnis ist noch weit.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2

Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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