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Mindener Tageblatt: Kommentar zu Dienstwagen-Affäre Ulla Schmidt Spanische Turbulenzen

Geschrieben am 26-07-2009

Minden (ots) - on Christoph Pepper
Politiker, zumal solche in herausragenden Ämtern, stehen bei einem
nicht kleinen Teil der Bevölkerung unter Generalverdacht, ihre
Positionen und Privilegien für persönliche Vorteilsnahmen
auszunutzen. Was, von Zeit zu Zeit vorkommende Einzelfälle
ausgenommen, zweifelsohne ein ungerechtes pauschales Vorurteil ist.
Dieses jedoch stellt durch seine pure, nicht nur an Stammtischen
nicht auszurottende Existenz gewissermaßen eine hilfreiche
vorbeugende Therapie gegen Amtsmissbrauch dar und trägt zur
politischen Hygiene bei: insofern, als sich Amts- und Würdenträger
aller Art unter ständiger, besonders misstrauischer Beobachtung
wissen. Möglichen Versuchungen sollten sie schon deshalb also noch
leichter widerstehen können.
Dies vorausgesetzt, wäre eine "Dienstwagen-Affäre" der
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt - auch noch mitten im
Wahlkampf - wahlweise entweder eine besonders peinliche oder eine
besonders unsensible Darbietung. Dass ihr die gepanzerte
Stern-Limousine im Spanien-Urlaub auch noch geklaut wurde, macht die
Sache fast zur humoristischen Einlage, wäre da nicht die Frage nach
Steuerzahlers Beitrag zu dieser speziellen Form von Erholungssuche
bei gleichzeitiger dienstlicher Inanspruchnahme - bei der Aufwand und
Ertrag allerdings wohl hinterfragungswürdig sind.
Die diesbezüglichen Antworten aus Frau Schmidts Ministerium können
bis jetzt wenig überzeugen. Der Schaden im materiellen Sinn mag
überschaubar sein. Schwerer wöge die Bestärkung eines unausrottbaren
Vorurteils in einer ohnehin zur Politik(er)verdrossenheit neigenden
Wählerschaft. Zum Anforderungsprofil von Spitzenpolitikern gehört nun
einmal untadeliges, im Zweifel überkorrektes Verhalten - in jeder
Beziehung. Das wissen auch Minister oder ihre Reiseplaner.

Originaltext: Mindener Tageblatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/71694
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_71694.rss2

Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de


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