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LVZ: LVZ-Kommentar zu Kieler Koalition

Geschrieben am 23-07-2009

Leipzig (ots) - Stegner gegen Carstensen, Carstensen gegen Stegner
- sturmschwankender Steuermann giftet gegen ehrgeizigen Querulanten
und umgekehrt. Das Einzige, was die große Qualkoalition in Kiel
zuletzt noch einte, war das lustvolle Verlangen, sich an der Kieler
Förde möglichst schmerzvoll wechselseitig kielzuholen.
Im Leichtmatrosenaufstand an der Waterkant war gestern der finale Akt
zu besichtigen. Das planmäßig entzogene Vertrauen für den
Regierungschef verdient nicht mal mehr dürftigen Szenenapplaus. Das
skandalgeprüfte Schleswig-Holstein zeigt beispielhaft, wie das
Vertrauen in den Politikbetrieb sinkt. Barschel-Affäre, Engholms
Schubladen-Affäre, Heide-Mörder und Nordbank-Skandal - die Krise ist
an der Küste verlässlich wie Ebbe und Flut. Nun also leisten sich die
Protagonisten mitten in der Wirtschaftskrise den großen Knall mit
Lügen-Vorwürfen, Minister-Rausschmissen und üblem Nachtreten. Soll
sich bitte keiner wundern, wenn einzig die Nichtwählerpartei
beständig wächst.
Ein besonders erschütterndes Bild in dieser Politposse gibt dabei
Neu-Oppositionsführer Ralf Stegner von der SPD ab. In
Störtebeker-Manier wetterte er gegen den Millionen-Bonus für
Beinah-Bankrott-Banker Nonnenmacher. Dumm nur, dass die SPD im
Aufsichtsrat der HSH Nordbank die 2,9-Millionen-Belohnung billigte.
Stegner, der privat als Fußball-Schiedsrichter aushilft, sollte
wissen, wann ein Spiel abgepfiffen ist.
Bleibt die Frage, ob Seebär Carstensen für seinen riskanten
Neuwahl-Törn genug Wind in die Segel bekommt. Unbeschädigt geht er
aus den Kieler Chaoswochen auch nicht hervor. Ein Blick auf den
Spielplan des Plattdeutschen Theaters Ostfriesland verspricht
jedenfalls wenig Beruhigendes. Aktuell wird das Lustspiel "Wenn dat
man good geiht!" gegeben. Und am Wahlwochenende heißt der Schwank:
"För de Katt."
@o.majer@lvz.de

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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