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25. Juli 2009: Globaler Aktionstag für Iran / ROG ruft zu Teilnahme an Kundgebung in Berlin auf

Geschrieben am 23-07-2009

Berlin (ots) - Iranische Polizei und Milizen gehen weiter brutal
gegen Demonstranten vor, kritische und unabhängige Berichterstatter
werden schikaniert und eingeschüchtert. Selbst die Forderung des
früheren Präsidenten Haschemi Rafsandschani nach einer sofortigen
Freilassung der Inhaftierten ist bislang ungehört verhallt.
Schätzungen zufolge wurden seit der Präsidentschaftswahl am 12. Juni
mehr als 2000 Menschen festgenommen, 42 Journalisten und Blogger
sitzen derzeit in Haft.

Um ihrer Solidarität mit der mutigen Protestbewegung im Iran
stärkeren Ausdruck zu verleihen, organisieren Reporter ohne Grenzen
(ROG), Amnesty International und P.E.N. am Samstag, den 25. Juli um
13 Uhr, auf dem Potsdamer Platz in Berlin eine zentrale Kundgebung.
Anlass ist der "Globale Aktionstag für Iran", der gleichzeitig in New
York, Paris, Rom, Barcelona und 50 weiteren Städten weltweit an die
Lage im Iran erinnert.

"Wir dürfen nicht vergessen, dass immer noch 42 Kollegen in den
Gefängnissen sitzen oder von den Behörden festgehalten werden. Sie
verdienen unsere Solidarität. Wir dürfen nicht zulassen, dass ihr
Schicksal vergessen wird und das Regime versucht, friedliche Proteste
mundtot zu machen", sagt ROG-Vorstandsmitglied Gemma Pörzgen. "Wir
fordern die umgehende Freilassung aller Journalisten und Blogger."

Die Islamische Republik Iran gehört mittlerweile zu den größten
Gefängnissen für Journalisten weltweit. Die meisten von ihnen sind in
der berüchtigten Sicherheitsabteilung 209 des Gefängnisses von Evin
im Norden Teherans inhaftiert. Dort sind sie starkem psychischen
Druck ausgesetzt, viele von ihnen werden misshandelt. Die Behörden
gestatten häufig keine Besuche von Familienangehörigen oder Anwälten.

Unter den Gefangenen in Evin sind unter anderem der bekannte
Blogger und Theologe Mohammed Ali Abtahi und Mohammad Ghuchani,
Chefredakteur der von Präsidentschaftskandidat Mehdi Karubi
herausgegebenen Zeitung "E'temad-e melli". Auch die preisgekrönte
Reporterin und Feministin Jila Baniyaghoob ist im Evin-Gefängnis
inhaftiert. Sie wurde dort bereits 2007 festgehalten und hat in
zahlreichen Artikeln eindrücklich ihre Erfahrungen in der
Isolationshaft und die gesundheitlichen Schäden durch die
menschenunwürdigen Haftbedingungen geschildert.

ROG hat die iranischen Behörden mehrfach aufgefordert,
UN-Vertretern den Zugang in das Evin-Gefängnis zu gewähren, damit die
Welt erfährt, was dort vorgeht.

Nachdem fast alle ausländischen Medienvertreter das Land
inzwischen verlassen haben, stehen die einheimischen Kollegen noch
stärker unter Druck. "Wir verlangen, dass der Iran die Grundsätze der
Presse- und Meinungsfreiheit, zu deren Einhaltung sich der Staat in
seiner Verfassung und in internationalen Verträgen verpflichtet hat,
respektiert", so ROG.

Das ROG-Vorstandsmitglied Gemma Pörzgen ist eine von drei Rednern
bei der Protestveranstaltung. Es sprechen außerdem die
Generalsekretärin von Amnesty International, Monika Lüke, sowie der
Schriftsteller Peter Schneider für das P.E.N.-Zentrum Deutschland.
Ferner werden Sahand Zamani, ein Cousin des im Zuge der
Demonstrationen getöteten Studenten Sohrab Arabi, sowie die
Künstlerin Parastou Forouhar, Tochter der 1998 ermordeten
Oppositionellen Parvaneh und Dariush Forouhar, bei der Kundgebung
auftreten.

Inhaftierte Journalisten:
Lesen Sie hier Porträts des Bloggers Mohammed Ali Abtahi sowie der
Journalistinnen und Journalisten Jila Baniyaghoob und Mohammad
Ghuchani:
http://www.reporter-ohne-grenzen.de/index.php?id=422

Originaltext: Reporter ohne Grenzen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/51548
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_51548.rss2

Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
Tel.: +49/30/615 85 85
Mobil: 01577 33 402 44


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