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Lausitzer Rundschau: Endlich geeint Ein Osteuropäer neuer Chef des Europäischen Parlaments

Geschrieben am 14-07-2009

Cottbus (ots) - Mit Jerzy Buzek als neuem Chef des Europä8ischen
Parlaments in Straßburg beginnt eine neue Ära. Die Teilung Europas in
Alt und Neu, in West und Ost wird endgültig der Vergangenheit
angehören. Denn der Pole, der sich in der Vergangenheit als Meister
des Kompromisses erwiesen hat, wird täglich in den Medien präsent
sein und damit zu einem der markanten "Gesichter" Europas werden.
Dabei wird er es dem scheidenden EU-Parlamentspräsidenten Hans-Gert
Pöttering nachtun, der in dieser Rolle als Deutscher und Europäer
auftrat. Buzek wird es als Pole und Europäer machen. Und alle werden
es als völlig normal empfinden, dass ein Osteuropäer für Europa
sprechen wird.
Mit der mentalen Wiedervereinigung Europas geht für den
rechtsliberalen Buzek ein Traum in Erfüllung, der in den 80er-Jahren
mit der Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc in Gdansk (Danzig) begann.
Damals unterstützte Buzek von Gliwice (Gleiwitz) aus die Forderungen
der Werftarbeiter um Lech Walesa. Das kommunistische Regime in Polen
versagte dem oppositionellen Wissenschaftler daraufhin die Professur.
Doch Buzek war Widerstände gewohnt. Als Protestant im überwiegend
katholischen Polen hatte er die Intoleranz seiner Landsleute mehr als
einmal zu spüren bekommen. Doch Buzek hielt immer dagegen:
freundlich, aber bestimmt. Auch als Präsident des Europäischen
Parlaments wird der 69-Jährige er selbst bleiben: Protestant,
Demokrat und Europäer.
Polen gewinnt die Chance, sich mit Jerzy Buzek als echtes
pro-europäisches Land zu präsentieren. Als ein Land, dessen Politiker
nicht nur ständig fordern und nörgeln, auf die Bremse treten und
allen anderen die ewig beleidigte Miene zeigen. Buzek liegt
tatsächlich Europa am Herzen. Anders als viele polnische Politiker
sieht er die EU nicht als einen Kampfplatz an, auf dem die
"Interessen Polens verteidigt" werden müssten. Überzeugt vom Sinn des
EU-Reformvertrags von Lissabon hat er dessen endgültige Ratifizierung
zu einem seiner ersten und wichtigsten Ziele erklärt. Damit bezog er
bereits am Tag seines Amtsantritts in Straßburg bewusst Gegenposition
zu Lech Kaczynski, dem Staatspräsidenten Polens. Kaczynski, der den
Vertrag bereits mehrfach voller Schadenfreude für "tot" erklärt hat,
will ihn erst unterzeichnen, wenn die Iren den Vertrag im Oktober in
ihrem zweiten Referendum mehrheitlich gutheißen sollten. Tritt der
Vertrag aber im nächsten Jahr tatsächlich in Kraft, wird das
Europäische Parlament eine wesentlich bedeutendere Rolle als bisher
spielen. Und Jerzy Buzek wird an Macht gewinnen. Vielleicht überzeugt
das ja den europa-skeptischen Kaczynski.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47069
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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