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G8-Bilanz: Versprochen ist versprochen - wird von G8 gebrochen! / World Vision sieht Glaubwürdigkeit der G8 Länder in Frage gestellt / Lichtblick - Partnerschaft zur Nahrungsmittelkrise

Geschrieben am 10-07-2009

L'Aquila (ots) - Zum Abschluss des G8 Gipfels in Italien macht die
Kinderhilfsorganisation World Vision darauf aufmerksam, dass viele
Versprechen, die 2005 in Gleneagles gegeben wurden, nun nicht mehr
gehalten werden können.

In 2005 wurde versprochen, folgende Ziele bis 2010 zu erreichen:

1. ....die Hilfszusagen für Afrika auf 25 Milliarden US-Dollar zu
verdoppeln. Realität: bis Ende diesen Jahre werden voraussichtlich
lediglich etwas mehr als 10 Milliarden US-Dollar für Afrika zur
Verfügung gestellt. Ziel verfehlt!
2. ....Erhöhung der gesamten Entwicklungshilfezusagen um 50
Milliarden US-Dollar. Realität: Ziel wahrscheinlich um
2/3 verfehlt!
3. ....allgemeiner Zugang zu AIDS-Behandlung für alle, die es
benötigen. Realität: Ende 2007 hatten lediglich 3 Millionen Menschen
Zugang zu AIDS-Behandlung. Laut WHO werden bis zum nächsten Jahr aber
mindestens 10 Millionen Menschen diesen Zugang benötigen. Ziel
verfehlt!
4. ...allen Schwangeren, die mit dem HI-Virus infiziert sind, Zugang
zu Medikamenten ermöglichen, die die Übertragung von der Mutter auf
das Kind verhindern. Realität: Gerade 11 % der Schwangeren, die mit
dem HI-Virus infiziert sind, haben bisher Zugang zu entsprechenden
Medikamenten. Ziel weit verfehlt!
5. ...Beteiligung an der Vollfinanzierung des Globalen Fonds zur
Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria. Realität: Für die Jahre
2009 und 2010 fehlen dem Global Fund noch 3 Milliarden US-Dollar, um
seine bedarfsorientierten Programme durchführen zu können. Ziel
verfehlt!

Marwin Meier betont: "Diese niederschmetternden Tatsachen machen
klar, dass die G8 ihre klar gegebenen Versprechen brechen werden. Die
Glaubwürdigkeit der G8 hat in L'Aquila erheblich gelitten. Die
reichsten Länder der Welt sind nicht in der Lage, eine Lösung für die
Armen in der Welt zu finden."

Das bedeutet: Weiterhin werden jährlich 9,2 Millionen Kinder unter
fünf Jahren an vermeidbaren Krankheiten sterben. Mehr als eine halbe
Million Mütter werden eine Schwangerschaft mit dem Leben bezahlen
müssen.

Meier erläutert: "Besonders problematisch ist die im
Abschluss-Kommuniqué erstmals aufgeführte 'Gesamt-Länder-Bilanz', die
auch alle eingenommenen Spendengelder aller NGOs auf die G8-Zusagen
eines Landes anrechnen soll."

"Einziger Lichtblick ist die neue Partnerschaft zur
Nahrungsmittelkrise", so Meier. "Auch wenn wir derzeit noch nicht
wissen, ob bei dieser Initiative frische finanzielle Zusagen
ausgehandelt wurden und auch die bedürftigsten Länder profitieren,
ist zu begrüßen, dass die Hilfe künftig stärker auf die Förderung der
Landwirtschaft fokussiert ist." Im Kampf gegen Hunger und extreme
Armut kann nachhaltige Landwirtschaft Millionen Kleinbauern stärken,
die zurzeit um ihr Überleben kämpfen müssen. World Vision engagiert
sich in 24 afrikanischen Ländern, in Süd- und Südostasien und
Lateinamerika für integrierte ländliche Entwicklung und bei den
Vereinten Nationen für eine bessere Absicherung der Kleinbauern, die
im Regelfall nicht gegen Verluste versichert sind.

Originaltext: World Vision Deutschland e. V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6795
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6795.rss2

Pressekontakt:
Interviews mit Marwin Meier in L'Aquila vermittelt Silvia Holten,
World Vision Pressesprecherin unter
0049 (0)175-29 59 758

HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den
Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit,
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im
Finanzjahr 2008 wurden 253 Projekte in 49 Ländern durchgeführt.
www.worldvision.de


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